Firmenchef Markus Schetter, Bürgermeister Benedikt Paulowitsch und Geschäftsführer Heino Wolkenhauersehen die kommunalen Klimaschutzbemühungen auf einem guten Weg.. Foto:  

Schetter Haustechnik in Kernen reduziert den eigenen CO2-Fußabdruck auf null – und baut für die Fahrzeugflotte ein dreigeschossiges, energieautarkes Parkhaus samt Ladesäulen.

Kernen - Effizienz rauf, Emission runter – so lautet eines der Ziele, die sich die Stettener Firma Wilhelm Schetter Haustechnik gesetzt hat, um dauerhaft klimaneutral zu bleiben. Seit März sei der Spezialist für Gebäudetechnik – auch dank der Beratung und Unterstützung durch Bosch Climate Solutions – CO2-neutral, teilte der Firmenchef Markus Schetter jetzt mit. Mit der firmeninternen Klimaneutralität sei Schetter der erste große Gebäudeausrüster in der Region, der dieses ehrgeizige Ziel realisiert habe.

Kein CO2-Fußabdruck mehr

„Ab sofort werden die mehr als 270 Schetter-Mitarbeiter keinen CO2-Fußabdruck mehr hinterlassen“, sagte Markus Schetter. Die Firma wolle aber darüber hinaus auch weiterhin Vorreiter in der Region sein. Sie biete zusammen mit Bosch Climate Solution künftig Beratungslösungen zur Klimaneutralität für produzierende Unternehmen an.

Dass die Anfang des Jahres gestartete Aktion Klimaneutralität so schnell mit Erfolg gekrönt ist, sei auch aus eigener Sicht „etwas überraschend“, betonte der Geschäftsführer Heino Wolkenhauer. Unter anderem seien hier bereits zuvor geschaffene Voraussetzungen, wie zum Beispiel die Nutzung von Geothermie im eigenen Hauptgebäude, sehr hilfreich gewesen. „Wir übernehmen Verantwortung für den Klimaschutz und handeln deshalb jetzt“, betonte Wolkenhauer.

Um die CO2-Neutralität schnell umzusetzen, kauft Schetter zunächst kurzfristig noch Ökostrom zu. „Unvermeidbare CO2-Emissionen“ werden mit Kompensationsmaßnahmen ausgeglichen. Konkret werden dies für die kommenden Jahre vor allem Baumpflanzungen sein, kündigten die Firmenvertreter an. Wichtiger Bestandteil der Strategie, das klimaneutrale Gleichgewicht dauerhaft aufrechtzuerhalten, ist unter anderem der Plan, die Fahrzeugflotte der Firma soweit möglich auf Hybridfahrzeuge umzustellen.

Parkhaus mit Fotovoltaik und Ladesäulen

Der Fuhrpark ist mit Abstand der größte Posten beim Energieverbrauch. Mehr als hundert Kleinbusse sind in der Fahrzeugflotte im Einsatz und fahren rund zwei Millionen Kilometer pro Jahr. In den Plänen für die dauerhaft neutrale CO2-Bilanz spielt deshalb eine intelligente Parkgarage eine große Rolle. Auf einem firmeneigenen Gelände soll eine offene Parkgarage mit 30 E-Ladeanschlüssen, Fahrradstellplätzen und autonomer Stromversorgung durch Fotovoltaik auf dem Dach sowie an Teilen der Fassade entstehen. Auf drei Geschossen entstehen 118 Stellplätze und acht Fahrradstellplätze, vier Stellplätze werden behindertengerecht sein. Und an 30 Stellplätzen sorgen 15 Elektro-Ladesäulen für Versorgungsmöglichkeiten für E- oder Hybridfahrzeuge, mit denen die Schetter-Flotte ausgerüstet wird.

„Jeder muss seinen Beitrag leisten“, betonte Markus Schetter. Dabei sei klar, dass die notwendigen Maßnahmen zur Kompensation und zur Umstellung der Versorgung auf regenerative Energien für das Unternehmen deutliche Mehrkosten bedeuten werden: „Schetter ist hier keine Ausnahme.“ Langfristig lohnten sich die Investitionen in den Klimaschutz aber allemal. Die Steigerung der eigenen Energieeffizienz reduziere ganz einfach den finanziellen Aufwand in der Zukunft.

Auch das Zwischenfazit Wolkenhauers ist rundum positiv: „Unsere Energieeffizienzmaßnahmen schonen langfristig nicht nur unser eigenes Budget – sie sind auch ein gesellschaftlicher Beitrag.“ Dem stimmte Kernens Bürgermeister Benedikt Paulowitsch zu. Er sieht die Initiative als wichtigen Bestandteil des kommunalen Vorhabens, bis 2035 für ganz Kernen die Klimaneutralität zu erreichen.