Der Landkreis hat wieder ein gutes Jahresergebnis erzielt. Doch die hohen Rücklagen rufen auch Kritik bei manchem Kreisrat hervor.
Kreis Ludwigsburg - Wie sich schon im Verwaltungsausschuss angedeutet hatte, präsentierte der Kreiskämmerer Albert Walter am Freitag in der Sitzung des Kreistags erfreuliche Zahlen: Der Landkreis Ludwigsburg hat das Jahr 2015 mit einem Überschuss von 22 Millionen Euro abgeschlossen. „Die gesamten Investitionen konnten finanziert werden. Die liquiden Mittel betragen derzeit 43,8 Millionen Euro“, referierte Walter. Zwar habe der Haushalt 2015 einen leichten Rückgang der Steuerkraftsumme der Kommunen verkraften müssen, die Schlüsselzuweisungen blieben aber hoch. Ebenso fiel der Gewinn der Abfallverwertungsgesellschaft AVL deutlich höher aus als im Vorjahr. „Mit diesem Ergebnis können wir den Konsolidierungskurs weiterführen“, sagte Walter.
„Es ist etwas Seltenes, wenn selbst der Kämmerer von einem guten Ergebnis spricht“, sagte Manfred Hollenbach für die CDU-Fraktion. Er warnte jedoch, dass es bei den Einnahmen „immer ein Auf und Ab“ gebe. „Sie können nicht jeden Cent vorhersehen.“ „Und jährlich grüßt der Goldhamster“, kommentierte Klaus Warthon von den Freien Wählern den Abschluss. Der Landkreis erfülle seine Aufgaben zwar gut. „Die Liquidität des Landkreises ist aber viel zu hoch – das ist Geld, welches die Kommunen dringend brauchen, Geld, das keine Zinsen abwirft.“ Bei der Kreisumlage müsse man das richtige Maß finden.
Eine Abstimmung gibts frühestens im Herbst
Im Vorfeld der Aussprache hatte eine Koalition aus CDU, SPD, Freien Wählern und FDP eine Senkung der Kreisumlage auf 29,5 Punkte gefordert. Darüber abstimmen kann der Kreistag erst im Herbst.