Faultier hat „The Masked Singer“ gewonnen: und innen drin steckt Tom Beck. Foto: dpa/Willi Weber

Das war ein wirklich großes Finale – und zum Schluss gewinnt das Kostüm, das für so viele Spekulationen gesorgt hat. Gewinner der Herzen ist an diesem Abend aber Gregor Meyle als Drache auf Platz 3.

München - Großes, spannendes Finale bei „The Masked Singer“ auf Pro Sieben – und zum Schluss gewinnt ein Allrounder: Aus dem Kostüm des siegreichen Faultiers schält sich kurz vor Mitternacht vollkommen verschwitzt, aber offenbar überglücklich Tom Beck. An diesem Abend hat sich der 43-jährige Schauspieler, Sänger, Musicalstar und Medien-Unternehmer in insgesamt vier Auftritten wirklich mit ständig neuen, überraschenden musikalischen Facetten präsentiert. Und im Finale setzte er sich gegen den erst 20-jährigen Jungstar Mike Singer durch, der in der Show den Wuschel gegeben hatte. Becks Siegertitel: eine wirklich wunderbar durchgeknallte Version des Prince-Superhits „Kiss“ – großartig!

Sieger der Herzen war an diesem Abend aber zweifellos der drittplatzierte Drache – Gregor Meyle (43) rührte nach seiner Demaskierung das TV-Millionenpublikum vermutlich vielfach zu Tränen, als er in seiner Dankesrede gestand, eben jener Covid-19-Patient gewesen zu sein, wegen dem die Pro-Sieben-Show Ende März mehrere Wochen lang hatte aussetzen müssen. Die Krankheit hat er offenbar gut überstanden, denn seine musikalisch-sängerische Leistung war in dieser Finalshow zweifellos mit Abstand die beste. Seine Version von Blacks 80er-Jahre-Song „Wonderful Life“ wird allen Zuschauern noch lange im Ohr und im Herzen bleiben – und man ahnt, warum der Drache alias Gregor Meyle gerade dieses Lied an diesem Abend so bewegend und glaubwürdig darbringen konnte. Fernsehen fürs Geschichtsbuch!

Die Jury lag gar nicht so schlecht

Die vierte im Final-Bunde war die Moderatorin Sonja Zietlow, die als Hase musikalisch allerdings wirklich keine Chance gegen die drei Konkurrenten Drache, Wuschel und Faultier hatte und zu Recht bereits nach dem ersten Zuschauer-Voting ausgeschieden war.

Ein langer Abend bei ProSieben, fast vier Stunden Show – und fast keine Sekunde davon langweilig. Die Jury aus Ruth Moschner und Ray Garvey wurde diesmal ergänzt von Vorjahressieger Max Mutzke und lag bei erstaunlich vielen Voten richtig. Nur der an vielen Abenden zuvor stets hoch gehandelte Stefan Raab kam dann doch nicht unter irgendeinem Kostüm zum Vorschein. Dafür dürfen sich die Fans von „The Masked Singer“ schon auf die nächste Runde freuen: Die Show bringt ProSieben so herausragende Resonanz, dass es bereits im Herbst 2020 eine nächste Runde gibt. Zu Recht: das ist hervorragend gemachte TV-Unterhaltung, bei der man in diesen Corona-Zeiten tatsächlich gern daheim bleibt.