Die Stuttgarter Effekfirma Pixomondo hat an Roland Emmerichs Weltkriegsfilm „Midway“ mitgearbeitet Foto: Verleih

Nach einigem hin und her stellt das Land im neuen Haushalt 12,2 Millionen Euro für verschiedene Bereiche des Films zur Verfügung.

Stuttgart - Es war durchaus überraschend, dass die Filmbranche zunächst keine Rolle spielen sollte im Landeshaushalt 2020/21 – nicht einmal die über Jahrzehnte mit viel Geld aufgebaute Animations- und Effektszene. Am Freitagabend nun hat die Haushaltskommission der grün-schwarzen Koalition nachgebessert und sich auf Zuwendungen von 12,2 Millionen Euro für den Filmbereich geeinigt. Das teilte am Montag die Landtagsfraktion der Grünen mit.

Die Ludwigsburger Filmakademie, deren Ausbildung ein zentraler Baustein des Filmstandorts Südwest ist, bekommt eine strukturelle Mittelerhöhung um 2,38 Mio. (2020) und 2,6 Mio. (2021) Euro – insbesondere für die Bereiche Animation und Internationalisierung. Dazu gibt es einmalige Investitionskostenzuschüsse für bauliche Sanierungen und Modernisierungen über 620 000 (2020) und 600 000 Euro (2021). Die Bereiche Animation und visuelle Effekte (VFX) bekommen einmalig jeweils drei Millionen Euro. Diese gehen an die MFG-Filmförderung und das Animationsinstitut der Filmakademie, das den international renommierten Kongress FMX veranstaltet. Dort tauschen sich Animations- und Effektspezialisten aus aller Welt aus. Im Mai 2020 feiert die FMX ihr 25-Jahr-Jubiläum, dafür eröffnen die zusätzlichen Mittel neue Spielräume.

Die Filmakademie soll sich internationaler ausrichten

„12,2 Millionen Euro zusätzlich für den Film- und Animationsbereich in Baden-Württemberg, davon knapp fünf Millionen strukturell im Doppelhaushalt: Das ist ein wichtiges Signal für unseren Film- und Animationsstandort im Land“, sagte Alexander Salomon (Grüne), der Vorsitzende des Arbeitskreises Wissenschaft, Kunst und Kultur. „Kreativität als Innovationstreiber: Dafür ist die Filmakademie das beste Beispiel.“ Der Ludwigsburger Landtagsabgeordnete Jürgen Walter (Grüne) erklärte, man habe nun die Voraussetzungen dafür geschaffen, „dass die jungen Kreativen hier in der Region eine berufliche Zukunft finden können“.

Auch die Kunststaatssekretärin Petra Olschowski, auf deren Wunschliste das Thema Film ganz oben stand, spricht von einem wichtigen Signal. Das Ziel für den Film- und Animationsstandort müsse es sein, „dessen internationalen Rang zu halten und weiter auszubauen“. Man werde die Filmakademie noch internationaler ausrichten und „die MFG in die Lage versetzen, ihre Förderung gerade im Animationsbereich weiter zu verstärken“.