Eine Ruinenlandschaft: Szene aus einem Film vom Stuttgart im Jahr 1944. Weitere Eindrücke aus den Filmen zeigt die Bildergalerie. Foto: Stadtarchiv

Das Videoprojekt „Stuttgart im Zweiten Weltkrieg“ zeigt die Stadt aus ganz neuen Blickwinkeln. Was Sie erwartet – und wo Sie die Videos finden.

Dieses Projekt zeigt Stuttgart, wie die wenigsten es je gesehen haben: In bewegten Bildern, eine Stadt zwischen Luftalarm und Alltag, brutalem Naziregime und Ausflugsfahrt nach Degerloch – eben „Stuttgart im Zweiten Weltkrieg“.

 

Gemeinsam mit dem Stadtarchiv nutzt unsere Zeitung die bislang weitgehend unbekannten und unveröffentlichten Filme der „Kriegsfilmchronik“ für einen neuen Blick auf Stuttgart, wie es zwischen 1941 und 1944 war – oder in den Augen der nationalsozialistischen Machthaber sein sollte. Einige Ausschnitte aus den Filmen zeigt die Bildergalerie.

14 Filme, jede Woche kommt ein neuer dazu

Die „Kriegsfilmchronik“ enthält 58 Filme, gedreht vom Dokumentarfilmer Jean Lommen im Auftrag der Stadtverwaltung. Sie sollte das Leben der Stuttgarter und die Leistungen der Stadtverwaltung dokumentieren, eben eine gefilmte Chronik der Kriegsjahre, begonnen in Erwartung des „Endsiegs“. Dass daraus nichts wurde, davon geben einige Filme dieses Bestands selbst Zeugnis ab. Sie zeigen die Zerstörungen nach den Luftangriffen des Jahres 1944. Wenig später hat man das Projekt abgebrochen, weil kein Filmmaterial mehr geliefert wurde.

Aus diesem einzigartigen Bestand entstehen bis in den Juni hinein insgesamt 14 Filme. Zum Auftakt können unsere Abonnentinnen und Abonnenten die ersten beiden Filme exklusiv sehen. Der erste zeigt den Marienplatz, der im Krieg erst Bunkerbaustelle war, dann Gemüsebeet. Die Hintergründe erklärt die Stadtarchivleiterin Katharina Ernst im Film.

In einem zweiten Clip geht sie darauf ein, wie man der Propaganda in diesen dokumentarisch gestalteten Filmen nicht auf den Leim geht – und warum sich das Stadtarchiv zu diesem Gemeinschaftsprojekt mit unserer Redaktion entschlossen hat.

Wo wir die Filme versammeln

Die Filme sammeln wir allesamt auf einer Themenseite. Woche für Woche erscheint ein neuer Clip, dazu weiterführende Texte. Wer ganz klassisch die Zeitung abonniert hat oder unsere Zeitung im E-Paper liest, kann die Videos erstmals auch dort aufrufen. Zu unserem E-Paper-Angebot geht es hier.

Am 26. März findet eine Auftaktveranstaltung im Stadtarchiv statt. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Die ersten 50 Interessenten, die sich über diesen Link anmelden, haben ihren Sitzplatz sicher. Kommen lohnt sich in jedem Fall, insgesamt gibt es 150 Plätze.

Zum Projekt „Stuttgart im Zweiten Weltkrieg“

Veranstaltungen
Wir zeigen bislang nie gesehene Eindrücke von der Stadt. Darüber lohnt es sich zu sprechen. Wie Sie bei den insgesamt vier Veranstaltungen zur Serie dabei sein können, lesen Sie hier.

Leserbeteiligung
Wir freuen uns über Impulse und Ihre persönlichen Geschichten, die Sie uns gerne zusenden können. Per Mail unter: stadtgeschichte@stzn.de