Andere Filmfestivals sind vor Corona ins Internet ausgewichen. Venedig hält an realen Vorführungen wie früher fest.
Venedig - Vor den Internationalen Filmfestspielen in Venedig vom 2. bis zum 12. September haben die Organisatoren Corona-Richtlinien für Event bekannt gegeben. Für Teilnehmer gelte während der Vorführungen eine Maskenpflicht, hieß es in am Donnerstag veröffentlichten Regeln. Kinobesucher müssten Tickets übers Internet kaufen und reservieren, um sicherzustellen, dass jeder zweite Sitzplatz leer bleibt. Fans und Schaulustige werden vom Roten Teppich ferngehalten. Von außerhalb Europas eintreffende Besucher müssten sich vorab auf das Coronavirus testen lassen.
An neun Toren an verschiedenen Stellen im Lido - dem Austragungsort der Festspiele - werden zudem die Temperaturen von Kinobesuchern und Pressevertretern gemessen. Die Organisatoren arrangieren eigens die Anfahrt und Ankunft von Stars auf dem Roten Teppich, um Ansammlungen von Menschen innerhalb offizieller Delegationen zu vermeiden. Die Teilnahme von Festivalbesuchern an Events in geschlossenen Räumen wird erfasst, um mögliche Infektionsketten zurückverfolgen zu können.
Festival im Covid-19-Brennpunkt
Das Filmfest in Venedig wird die erste derartige Großveranstaltung seit Beginn der Pandemie sein, die physisch stattfindet. Überhaupt wird es eine der ersten internationalen Events mit Italien als Gastgeber sein, seitdem das Land zeitweise als Covid-19-Brennpunkt Europas galt. Nachdem es das Infektionsgeschehen mit einem strikten, zehnwöchigen landesweiten Lockdown bis Mai unter Kontrolle brachte, hat es wieder mit einem starken Anstieg von Corona-Fällen zu tun, der auf den Reiseverkehr in den Sommerferien zurückgeführt wird.
Die auf Venedig folgenden Filmfestivals in Toronto und New York werden in diesem Jahr weitgehend virtuell abgehalten.