Im Tafelladen können Bedürftige billig einkaufen. Foto: Archiv Jens Noll

Die Tafelläden in Bernhausen, Echterdingen und Nellingen sollen gerettet werden. Die Diakonie ist zuversichtlich, dass sie finanziell unterstützt wird.

Filder - Die Fildertafel braucht Unterstützung. Dies ist spätestens seit Mitte Dezember des vergangenen Jahres klar, als die Diakonie als Trägerin des Lebensmittelladens für arme Leute zu einer Pressekonferenz eingeladen hatte. Schon damals war ein Defizit für den Betrieb der drei Läden in Bernhausen, Echterdingen und Nellingen erwartet worden, sowohl für das Jahr 2011 als auch für 2012.

Im Dezember hatte man mit einem Betrag in Höhe von 25 000 Euro pro Jahr gerechnet. Das Defizit ist jedoch noch größer geworden. „Im vergangenen Jahr waren es 37 000 Euro“, sagt Andrea Eisele, Leiterin der Armuts- und Beschäftigungsprojekte beim Kreisdiakonieverband. Und auch in diesem Jahr werde das Defizit nicht geringer. Eisele ist trotzdem zuversichtlich. Seit dem Hilferuf der Diakonie gebe es viele Gespräche mit dem Land, mit dem Kreis und mit den Kommunen. Auch Filderstadt ist dabei. „Die Fildertafel ist wichtig und liegt uns am Herzen“, sagt Bürgermeister Andreas Koch. Man sei auf der Suche nach einem anderen Standort. Derzeit ist der Bernhäuser Tafelladen in einem Gebäude an der Echterdinger Straße untergebracht, das offenbar energieaufwendig betrieben wird.

Anträge von Fraktionen

„Die Stadt selber hat kein passendes Gebäude“, sagt Koch. Man halte jedoch weiter Ausschau nach einer Immobilie in der Nähe des Omnibusbahnhofs. Näheres soll in eineinhalb Wochen im Finanz-, Kultur- und Sozialausschuss besprochen werden. Dann wird auch ein Antrag der Freien Wähler aufs Tapet kommen. Sie wollen nicht nur, dass die Stadt bei der Suche nach einem neuen Domizil hilft. Sie soll außerdem die Fildertafel mit 1500 Euro pro Monat unterstützen. Ob es dafür eine Mehrheit im Ausschuss gibt, ist noch offen. Die SPD hat zwar ebenfalls einen Förderantrag gestellt. Ihr Fraktionschef Walter Bauer will aber noch offen lassen, wie viel Geld gefordert wird. Die laufenden Verhandlungen sollen nicht gestört werden. Er betont jedoch die Wichtigkeit der Einrichtung. „Ich fände es fatal, wenn die Fildertafel wegbricht“, sagt er.

Die Fildertafel sei im doppelten Sinn nützlich. Zum einen würden dort Lebensmittel angeboten, die ansonsten vernichtet würden. Zum zweiten hätten Leute was davon, die zu wenig Geld haben. Im Tafelladen darf einkaufen, wer ein Einkommen hat, das unter 1000 Euro im Monat liegt.