Filderstadt wirbt für sich – zwar mit dem alten, aber ziemlich großen Logo – am Selgros-Parkhaus beim Flughafen. Foto: Häusser

Das Filderstädter Referat für Wirtschaft und Marketing stellt fest, dass die Betriebe in der Stadt hauptsächlich Dienstleister sind. Diese expandieren eher in die Höhe als in die Breite. Mehr Platz für Gewerbe braucht es dennoch.

Filderstadt - Der Wirtschaft geht es gut. Das gilt auch in Filderstadt. So jedenfalls wurde es am Montag von Wirtschaftsförderer Patrick Rapp im Verwaltungsausschuss berichtet. Trotzdem will er in fünf Bereichen schwerpunktmäßig für die Unternehmen etwas tun.

Wichtige Punkte sind dabei die Standortentwicklung und das Flächenmanagement. Der Schwerpunkt der Wirtschaft in Filderstadt liege bei den Dienstleistungen. „In diesem Bereich sind wir sehr stark“, sagte Rapp. Daraus ergebe sich für die Zukunft, dass Flächen intensiver genutzt werden könnten. Im Dienstleistungsbereich wird demnach bei zunehmender Digitalisierung in die Höhe gebaut, anders als beim produzierenden Gewerbe.

Wirtschaftsförderer ist auch Nachhaltigkeitsmanager

Trotzdem – dies wurde auch klar – werden für Ansiedlungen, aber insbesondere für die Erweiterung bestehender Unternehmen, neue Flächen gebraucht. Deshalb sei Patrick Rapp auch als Nachhaltigkeitsmanager gefragt, sagte Oberbürgermeister Christoph Traub und ergänzte: „Wir schauen mit großem Bedacht darauf, welche Flächen geeignet sind.“

Dies ist offenbar auch im Sinne der Stadträte. Stefan Hermann (FW) betonte, es sei wichtig, dass die Bürger gern in Filderstadt wohnen. „Deshalb brauchen wir den Einklang von Ökonomie und Ökologie“, sagte er. Weil die Flächen begrenzt seien, müsse man die Firmen sorgfältig auswählen, erklärte Frank Schwemmle (SPD). „Wir wollen kein Wachstum um jeden Preis“, sagte er. Auch Monika Riegraf (Grüne) betonte, dass Filderstadt mit seinen Ressourcen maßvoll umgehen müsse.

Monika Strobel (CDU/FDP) beklagte wie auch Hermann und Schwemmle, dass die Zahl der Einzelhandelsgeschäfte in den Ortskernen immer mehr abnehme. Strobel wollte speziell aus Plattenhardt eine „Naherholungsoase“ machen und so für Leben im Ortskern sorgen. Man müsse die Idylle der als Gängle bezeichneten Gassen stärker preisen und außerdem dafür sorgen, dass sich Weinstuben im Ortskern ansiedeln, ließ sie ihre Vision aufblitzen.

Alle Fraktionssprecher lobten die Arbeit von Wirtschaftsförderer Patrick Rapp. Sie sei in der Steuerungsgruppe gesessen, die im April die Handlungsschwerpunkte für das Referat für Wirtschaft und Marketing festlegte, sagte Monika Riegraf. Man sei dabei sehr gut vorangekommen. Neben dem Punkt „Standortentwicklung und Flächenmanagement“ stehen vier weitere Fokusthemen auf der Agenda.

Ziel ist es auch, neue Arbeitsplätze zu gewinnen

Dazu gehört, dass den Unternehmen bei bürokratischen Hindernissen geholfen wird. Außerdem wird in Erwägung gezogen, einen Newsletter einzurichten, der über aktuelle Entwicklungen, die Firmen betreffen, informiert. Zum Dritten soll die Verbesserung der Netzwerke erfolgen. Dabei wird auch die Betriebsübergabe stärker thematisiert. Außerdem will der Wirtschaftsförderer Betrieben helfen, wenn sie nach einer finanziellen Unterstützung für eine Betriebserweiterung suchen.

Schließlich will das Referat neue Arbeitsplätze gewinnen. Dabei spielt auch die „Börse Deiner Zukunft“ für Schulabgänger eine immer größere Rolle. Um das Stadtmarketing zu verbessern, ist daran gedacht, neue Events zu kreieren. Als Vorbilder dienen dabei das Frühlingsfest in Plattenhardt und der Gesundheitstag in Sielmingen.