Der Filderstädter Jugendgemeinderat will eine Fugängerfurt auf der Nürtinger Straße beim Lidl in Bernhausen. Um eine Entscheidung herbeizuführen, werden die Jugendräte einen Antrag bei den Haushaltsberatungen stellen.
Bernhausen - Die Jugendräte wollen’s zum Schluss ihrer Amtszeit wissen. Am nächsten Montag werden sie bei den Haushaltsberatungen den Antrag auf einen Fußgängerüberweg auf der Nürtinger Straße am Ortseingang von Bernhausen stellen.
Man habe die Sache bereits vor zwei Jahren vorgebracht, erklärte am Montag im Jugendgemeinderat dessen Mitglied Florian Wußmann. „Es besteht immer noch dieselbe Situation.“ Deshalb werde man nun einen entsprechenden Antrag im Gemeinderat stellen.
Verwaltung ist dagegen
Die Verwaltung stehe der Sache ablehnend gegenüber, erklärte der stellvertretende Leiter des Ordnungsamts, Jan-Stefan Blessing. Weder aus Gründen der Verkehrsicherhit noch aus Gründen der Stadtgestaltung brauche es den Überweg. Im Zuge der S-Bahn-Verlängerung werde ein Kreisverkehr an der Ecke Nürtinger/Karlstraße gebaut. „Dann wird es südlich des Kreisels eine Querung geben“, sagte Blessing. Deshalb solle im Vorgriff kein Geld ausgegeben werden. Die neue Querungshilfe werde frühestens in drei Jahren fertig sein, antwortete er auf Nachfrage.
Ob es dann nicht möglich sei, wenigstens vorübergehend Warnhinweise aufzustellen, wollte die Jugendrätin Anna von Teuffel wissen. Dafür sah Blessing keine Notwendigkeit. Auf direkter Höhe des Lidl-Markts gebe es zwar keine Querungshilfe. Wer sicher über die Straße gehen wolle, müsse jedoch nur einen Umweg von 400 Metern in Kauf nehmen. Das Geld für eine zusätzliche Fußgängerfurt könne man sich sparen.
Rund die Hälfte der Räte dafür
Es könnte allerdings sein, dass dies eine Mehrheit des Gemeinderats anders sieht. Rund die Hälfte der Stadträte hat sich schon entschieden, dass sie für den Fußgängerüberweg stimmen will. Der Stadtrat Rudolf Lienemann (CDU/FDP) geht davon aus, dass seine Fraktion den Antrag der Jugendräte unterstützt. Wo die Querungshilfe gebaut wird, müsse man noch überlegen. Schließlich werde nicht nur die S-Bahn verlängert, sondern auch das Fachmarktzentrum in der Nähe neu gebaut. „Es muss auf jeden Fall zeitnah was passieren und nicht erst in zehn Jahren“, sagt er. Die Grünen wollen ebenfalls zustimmen. „Wir haben schon früher gesagt, dass wir das unterstützen“, erklärt deren Fraktionschefin Catherine Kalarrytou. Die Verwaltung solle aufzeigen, was dort rechtlich machbar sei. Die SPD will die Sache noch einmal diskutieren. Man müsse auch auf das Geld schauen, sagt Fraktionschef Walter Bauer. „Es ist aber schon eine ungute Situation dort“, gibt er gleichzeitig zu bedenken.
Auch Stefan Hermann will für die Freien Wähler noch offen lassen, wie sie abstimmen werden. Die Argumentation der Verwaltung, dass mit dem Bau der S-Bahn eine neue Querung geschaffen werde, sei nicht von der Hand zu weisen. „Wir sollten schließlich auch nicht für die Katz’ investieren“, fügt der Fraktionsvorsitzende angesichts dieser Planung hinzu.