An der Ecke Heuß-/Wielandstraße entstehen auf dem Parkplatz zwei Häuser. Foto: Häusser

Stadträte befürchten, dass ein geplantes Wohnprojekt in Sielmingen die Parkplatzsituation an der Wielandstraße verschärft. Die Verwaltung besteht aber darauf, dass kein Stellplatz wegfalle.

Sielmingen - Die Parkplatzsituation an der Wielandstraße ist jetzt schon angespannt. Schließlich befinden sich dort die Schule, ein Kindergarten, das Begegnungszentrum Wie und die Gemeindehalle. Einige Stadträte befürchten, dass die Parkplatznot durch das geplante Wohnprojekt an der Ecke zur Heußstraße sogar noch verschlimmert wird.

Die Stadtverwaltung betonte jedoch am Montag im Technischen Ausschuss, dass die Zahl der öffentlichen Plätze gleich bleibe. Bisher stünden davon zehn auf dem Parkplatz zur Verfügung, erklärte Anja Stukelj vom Stadtplanungsamt. Wenn die beiden Gebäude erstellt seien, gebe es an der Wielandstraße acht und in einer Tiefgarage zwei öffentliche Stellplätze. In der Garage stünden außerdem zwölf Stellplätze für Bewohner zur Verfügung.

Elf Wohnungen sollen in den beiden geplanten Gebäuden Platz finden. Sechs Zwei-Zimmer-Wohnungen, die alten- und behindertengerecht werden, kommen in einem kubischen Bau an der Heußstraße unter. Im benachbarten Haus mit Satteldach, das an der Wielandstraße stehen wird, sind drei Drei-Zimmer-Wohnungen und zwei Fünf-Zimmer-Wohnungen für Familien geplant. Beide Gebäude werden miteinander verbunden. Alle Wohnungen sind nach den bisherigen Plänen mit einem Aufzug erschlossen.

Projekt kostet vier Millionen Euro

Die Stadträte begrüßten es, dass die Stadt als Eigentümerin dort barrierefreien und bezahlbaren Wohnraum schaffen will. Wie letzterer jedoch angesichts der Baukosten von vier Millionen Euro umgesetzt wird, blieb offen. Man sei jetzt dabei, den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan zu fassen. „Über die Kosten können wir noch beim Baubeschluss reden“, sagte Bürgermeister Reinhard Molt.

Der SPD-Fraktionschef Walter Bauer hatte erneut den Verzicht der Tiefgarage ins Spiel gebracht, um Kosten zu sparen. Bauer schlug vor, beim Penny-Markt öffentliche Plätze zu schaffen. Matthias Weinmann (FW) brachte als Parkplatz den Schulhof an der Wielandstraße ins Gespräch. Er befürchtete außerdem, dass Stellplätze an der Straße wegen der Tiefgarageneinfahrt wegfallen. Walter Schwaiger (CDU/FDP) wiederum hielt es für unpraktisch, dass zwei der Tiefgaragenplätze für die Öffentlichkeit bestimmt sind. „Woher sollen die Leute wissen, ob die Plätze frei sind?“, fragte er. Man stelle sich vor, dass diese Plätze von Schul- oder Wie-Mitarbeitern genutzt werden, sagte Bürgermeister Molt. Die Parkplätze an der Wielandstraße würden im Übrigen nicht wegfallen.

„Stadt schafft öffentliche Parkplätze“

Der Leiter des Stadtplanungsamts, Matthias Schneiders, trat dafür ein, Parkplätze nicht gegen bezahlbaren Wohnraum aufzurechnen. „Wir können mit diesem Projekt nicht die Parkplatznot beseitigen.“ Es sei angesagt, dieses Problem im Rahmen der Stadtentwicklung zu lösen.

Es sei nicht selbstverständlich, dass ein Bauherr auf seinem Gelände öffentliche Parkplätze schaffe, betonte Bürgermeister Molt. „Die Stadt tut das.“ Trotz dieser Erklärungen ließen sich zwei Stadträte nicht überzeugen. Matthias Weinmann stimmte gegen den Aufstellungsbeschluss. Richard Briem (FW) enthielt sich der Stimme.