In der Seefälle-Sporthalle wird nachgebessert, damit der Lärmpegel sinkt. Foto: Jens Noll

Um den Lärm in der Sporthalle Seefälle zu senken, werden die Wände gedämmt. Die Arbeiten werden jetzt ausgeschrieben.

Bonlanden - Die Stadträte im Technischen Ausschuss waren sich einig: In der Seefällehalle ist es zu laut. Deshalb votierten sie am Montag einstimmig dafür, dass Platten an die Wände geschraubt werden, die den Schall dämmen. Rund 87 000 Euro sollen dafür ausgegeben werden.

Der Leiter der Hochbauabteilung, Klaus Heim, hatte zuvor deutlich gemacht, dass die Akustik in der Halle zu wünschen übrig lässt. Dies sei der Fall seit die abgehängte Decke bei der Generalsanierung 2010 entfernt worden sei. Der vom Arbeitsschutzrecht vorgegebene Grenzwert von 80 Dezibel werde zwar eingehalten, die Nachhallzeit in dem Gebäude sei jedoch zu groß.

Sie liege bei 2,9 Sekunden. 2,5 Sekunden seien zu ertragen. Wenn sich das Echo von 100 schreienden Kindern summiere, sei dort die Grenze. „In einer Kirche ist das anders“, erklärte Heim. Gotteshäuser hätten eine Nachhallzeit von 4,5 Sekunden. „Dort spricht aber nur einer oder aber alle dasselbe“, verdeutlichte er den Unterschied.

„Die Klagen der Leute sind so massiv, dass wir Geld in die Hand nehmen müssen“, sagte SPD-Fraktionschef Walter Bauer. Karlheinz Bopp regte an, statt der vorgesehenen Absorptionstafeln an den Wänden Tücher zu verwenden, die unter die Decke gehängt werden. Man könne dort nichts aufhängen, antwortete Heim. „Sonst funktioniert die Lüftung nicht mehr.“

Stadtkämmerer Georg Braunmüller dämpfte die Erwartung der Stadträte, dass die Akustik möglichst schnell verbessert werden könne. „In den nächsten vier Jahren werden 32 Millionen Euro in Filderstadt verbaut.“ Das Hochbauamt könne nicht alle Arbeiten auf einmal erledigen. „Deshalb müssen Dinge nach hinten gestellt werden, die keine oberste Priorität haben“, sagte er.

Akustik verbessern – trotz Haushaltsdefizit

Das ändere sich im Fall der Seefällehalle nur dann, wenn das Dach bald saniert werden müsse. Nachdem dort große Frostschäden festgestellt wurden, sei dies wahrscheinlich. Über diese Aussagen ärgerte sich Walter Bauer. „Ich fühle mich auf den Arm genommen“, sagte er. Es sollten alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, damit die Akustik der Halle bald verbessert wird.

Daraufhin stellte sich Oberbürgermeisterin Gabriele Dönig-Poppensieker vor ihren Mitarbeiter. Es sei die Aufgabe von Braunmüller darzustellen, wie sich der Haushalt präsentiere. Er habe gesagt, dass es das Königsrecht des Gemeinderats sei, über den Haushalt zu bestimmen. Gleichzeitig müsse er jedoch auf Risiken aufmerksam machen. Schließlich weise der Haushalt ein Defizit von 14 Millionen Euro auf.

Die Stadträte wollten sich damit jedoch nicht zufrieden geben. Natürlich müssten die Dinge von der Verwaltung auf den Punkt gebracht werden, sagte Johannes Jauch (FDP). Es bleibe aber Fakt, dass die Halle schlecht nutzbar sei. Stefan Hermann (FW) regte an, die Planungsarbeit nach außen zu vergeben. Auch dann sei das Hochbauamt noch involviert, erklärte OB Dönig-Poppensieker. Willfried Nobel (SPD) wies darauf hin, dass seine Fraktion beantragt habe, die Personalsituation im Hochbauamt zu prüfen. Der Ausschuss beschloss schließlich, dass die Akustik in der Halle baldmöglichst verbessert wird. Die Arbeiten werden nun ausgeschrieben. Sie können dann voraussichtlich in den Sommerferien erledigt werden.