Den Filderstädtern bot sich bei ihrem Besuch in Amatrice ein Bild der Zerstörung. Foto: z

Zwei Vertreter der Kirchengemeinde Liebfrauen in Filderstadt haben eine Spende von 5300 Euro in ein italienisches Städtchen gebracht. Dort hatte im August 2016 ein Erdbeben verheerende Schäden verursacht.

Filderstadt - Das Geld wurde von Diakon Antonio Lo Bello und Kirchengemeinderat Agostino Cendamo Ende März überbracht. Es war von den Katholiken mit ausländischer Muttersprache in der Liebfrauengemeinde gesammelt und erarbeitet worden. Der erste Eindruck von Amatrice, einer kleinen Stadt in Mittelitalien, die am 24. August 2016 von einem Erdbeben heimgesucht wurde, war für die beiden Kirchenvertreter aus Filderstadt beklemmend. Überall waren die Armee und der Zivilschutz im Einsatz. Bewohner seien nicht zu sehen gewesen. Auf dem ehemaligen Sportplatz, dem einzig noch zugänglichen Ort, war ein Camp eingerichtet. Der Pfarrer Savino D’Amelio, den die Filderstädter dort trafen, habe gesagt: „Wir haben alles verloren, aber alle haben alles Notwendige bekommen, keiner muss hungern, keiner im Freien leben.“

280 Menschen sind gestorben

Vor dem großen Beben hatte Amatrice 900 Einwohner. Im Umkreis lebten weitere 1400 Menschen. 280 der 2300 Einwohner haben ihr Leben verloren. Wie durch ein Wunder sind die 30 Bewohner eines Seniorenheims unverletzt geborgen worden. Die große Sorge der Menschen, die sich noch in Amatrice befinden, ist, dass viele der früheren Bewohner nicht mehr zurückkehren. Mit Blockfertigbauten, die von der Armee derzeit erstellt und komplett eingerichtet werden, soll dieser Gefahr begegnet werden. Eigentlich sollte die Spende aus Filderstadt in den Wiederaufbau der Schule gesteckt werden. Der Eindruck von Lo Bello und Cendamo war jedoch, dass in absehbarer Zeit nicht an einen Schulbetrieb zu denken ist. Zu viele Familien seien fort.

Deshalb wurde das Geld Pfarrer Savino D’Amelio zu treuen Händen übergeben, mit der Bitte, akute Not in Amatrice und dem Teilort Capricchia zu lindern. Dort leben 20 Personen, davon drei Kinder, in Containern. „Sie unterstützen sich gegenseitig und schaffen es so, in einer Welt voller Trümmer zu überleben“, sagt Lo Bello.