Die Fahrzeuge sind oft Sonderanfertigungen, damit sie in die Halle passen. Foto: Otto-H.Häusser

Der Plan sieht in Filderstadt die Anschaffung von 20 Fahrzeugen und die Neugestaltung von fünf Feuerwehrhäusern vor. Die Umsetzung kann aber bisher nicht erfolgen.

Filderstadt - Die Entscheidung wurde zwar vertagt. Es ist jedoch bereits klar, dass die Filderstädter Feuerwehr einen großen Investitionsbedarf hat. Bei der Sitzung des Technischen Ausschusses am Mittwoch wurde bereits eine Geldsumme genannt. SPD-Fraktionschef Walter Bauer schätzte, dass mindestens 25 Millionen Euro investiert werden müssen.

„Neubauten dringend nötig“

„Da haben wir noch Beratungsbedarf“, sagte er und beantragte zusammen mit der CDU/FDP-Fraktion eine Vertagung. Die wurde bei drei Enthaltungen der Freien Wähler auch angenommen. Der Ältestenrat soll nun entscheiden, wie es weitergeht. Robert Hertler sagte: „Die Freien Wähler sind in der Lage, darüber abzustimmen.“ Soll heißen: Die Anschaffung von 20 neuen Fahrzeugen wäre dann geplant worden und der Bau von Feuerwehrhäusern in Plattenhardt und Harthausen hätte sondiert werden können.

Gerade diese Neubauten sind offenbar dringend nötig. Dies machte jedenfalls Sandro Langer von der Luelf und Rinke Sicherheitsberatung GmbH klar. Die Firma hatte zusammen mit Vertretern der Stadtverwaltung und der Feuerwehr den Bedarfsplan erstellt. Langer betonte in seiner Präsentation die Dringlichkeit des Baus und Umbaus der Feuerwehrhäuser. „An allen Standorten sind Abweichungen von den Anforderungen der Unfallkasse und der DIN für Feuerwehrhäuser feststellbar“, sagte er. Das Manko sei, dass sich die Umkleiden in den Fahrzeughallen befinden und die Garagentore zu niedrig sind. In Plattenhardt und Harthausen komme hinzu, dass die Spinde zu dicht bei den Fahrzeugen seien. „Daraus entsteht eine Unfallgefahr“, sagt Langer.

Lob für die Feuerwehrleute

Im Übrigen lobte er die Einsatzbereitschaft und den Ausbildungsstand der rund 300 aktiven Feuerwehrleute. Diesem Lob schlossen sich auch alle Fraktionssprecher an. Walter Schwaiger (CDU/FDP), der früher Abteilungskommandant war, betonte, dass die Feuerwehr noch nie Ungebührliches gefordert habe. „Ich kenne nur einen Fall, wo bei der Anschaffung eines Feuerwehrfahrzeugs nicht gewartet wurde, bis eine Förderung zugesagt worden war“, erklärte er und unterstützte die geplante Ersatzbeschaffung von 17 Fahrzeugen und den Kauf von drei zusätzlichen Autos in den nächsten fünf Jahren. Erstaunt zeigten sich Stadträte der SPD und Robert Hertler (FW) darüber, dass vom eigentlichen Plan, gemeinsame Feuerwehrhäuser für zwei Stadtteile zu bauen, abgewichen werden soll. „Das sieht der Flächennutzungsplan anders vor“, sagte Frank Schwemmle (SPD).

Der Fachmann Sandro Langer hatte allerdings eine plausible Erklärung für die Beibehaltung der Feuerwehrhäuser in jedem Stadtteil parat: „Falls Sie die Gebäude nach draußen verlegen, verlängert sich die Eintreffzeit.“ Diese Zeit von der Alarmierung bis zum Eintreffen am Brandort liege bisher für die ersten Fahrzeuge allermeistens unter zehn Minuten. Daraus folge auch, dass die bisherige, gut funktionierende ehrenamtliche Struktur der Wehr nur unter diesen Voraussetzungen beibehalten werden könne.