Das Busfahren innerhalb von Filderstadt kostet ab nächstem Jahr weniger. Foto: Malte Klein

Die Große Kreisstadt will wie andere Kommunen auch zum Beginn nächsten Jahres die Preise senken. Dann wird es ein Stadtticket für drei Euro geben.

Filderstadt - In Filderstadt wird es wie in Leinfelden-Echterdingen ein Stadtticket geben. Die Probephase soll allerdings in Filderstadt mit vier Jahren doppelt so lang dauern wie in der Nachbarstadt.

In beiden Kommunen beginnt der Versuch Anfang nächsten Jahres. Dann können die Menschen für drei Euro einen Tag lang im Stadtgebiet die Busse nutzen. Im Vergleich dazu: Bisher kostet ein Einzelticket 2,50 Euro, eine Hin- und Rückfahrt also fünf Euro. Außerdem wird vom nächsten Jahr an ein Gruppentagesticket für bis zu fünf Leute zum Preis von sechs Euro angeboten. Das bisherige Gruppentagesticket kostet 10,40 Euro.

Stadträte sind überzeugt

Angesichts dieser Preissenkungen waren die Stadträte im Verwaltungsausschuss von dem neuen Angebot des Verkehrsverbunds (VVS) Stuttgart überzeugt. SPD und Grüne machten jedoch deutlich, dass sie den Wunsch der Freien Wähler nach einem Ticket, das einen Euro kosten würde, unterstützen werden.

Die Argumente, die gegen diesen Preis vom Verkehrsverbund vorgebracht wurden, sorgten jedoch dafür, dass dieses Ansinnen vorerst zurückgestellt wurde. Wenn man solch billige Fahrten anbiete, würden die Monatskarten an Attraktivität verlieren, argumentierte im Ausschuss Dirk Dietz, Bereichsleiter Tarif beim VVS. In der Folge würden viele Fahrgäste ihr Ticket beim Busfahrer lösen. „Der Busfahrer ist aber zum Fahren da“, sagte Dietz. Der Verkauf würde den Betrieb aufhalten.

Größere Stadt – mehr Zuschuss

Hinzu komme, dass bei einem Ein-Euro-Tarif der von der Stadt zu zahlende Zuschuss deutlich steigen würde. Schon beim Drei-Euro-Tagesticket muss Filderstadt jährlich voraussichtlich 150 000 Euro zuschießen. Stadtrat Dennis Birnstock (CDU/FDP) bezweifelte generell, dass dieses Geld reichen wird. Schließlich müsse die Stadt Ludwigsburg, in der bereits ein Stadtticket zum selben Preis angeboten wird, jährlich 650 000 Euro zuschießen.

Der Unterschied beim Zuschuss liege einerseits darin begründet, dass Ludwigsburg doppelt so groß sei wie Filderstadt, erklärte Dirk Dietz. Zum anderen würden in der Kreisstadt die Busse auch viel öfter fahren. Dietz sagte nach der entsprechenden Anfrage von Walter Bauer (SPD) zu, dass der VVS überprüfen werde, ob die Haltestelle an der Burkhardtsmühle ebenfalls zum Tarifgebiet des Filderstädter Stadttickets zählt. Der Ausschuss sprach sich schließlich einstimmig für das neue Ticket aus. Deshalb kann damit gerechnet werden, dass auch der Gemeinderat am 20. Mai zustimmen wird.