Matthias Schneiders, der Leiter des Stadtplanungsamts (links), und sein Kollege Philipp Walter schlendern durch Bernhausens Fußgängerzone. Dieser Bereich der Bernhäuser Hauptstraße soll auch künftig nur für Lieferverkehr offen sein. Foto: Götz Schultheiss

Ein Schulungszentrum, ein neuer Markt und vieles mehr sollen die Ortsmitte Bernhausens für die kommenden 30 Jahre attraktiv machen. Ein Rundgang mit Stadtplanern bietet einen Blick in die Zukunft.

Bernhausen - Städtebau darf beim ausgewogenen Mix aus Wohnen, Gewerbe und Sozial- und Verkehrsinfrastruktur nicht nur an das Hier und Jetzt denken. „Man muss in die Zukunft schauen, auch in die ferne, und berücksichtigen, wie dabei wohl die Nachfrage angesichts des sich verändernden Kaufverhaltens ist“, hat Baubürgermeister Reinhard Molt am Samstag gesagt. Erst anhand von Plänen in der Stadtbibliothek, danach bei einem Rundgang. Molt skizzierte am Tag der Städtebauförderung, wie der Bernhäuser Ortskern in 30 Jahren aussehen soll.

Ein Quartier mit zwei Polen

Das Quartier hat zwei Pole: zum einen die S-Bahn-Station mit ihrem Platz, die sich zum Personenmagneten entwickelt hat; und zum anderen die Längsachse über die Volmarstraße hinter der Bibliothek über die Bernhäuser Hauptstraße bis hin zur Jakobuskirche. „Wir wollen den Platz an der S-Bahn frei machen und vielleicht mit einem Dach versehen, damit man von der Karlstraße aus sieht, wo das Ortszentrum beginnt“, sagte Philipp Walter vom Stadtplanungsamt, der die Ortskernsanierung betreut. Auch der bisherige Parkplatz hinter der Stadtbibliothek an der Friedensstraße steht im Zentrum der Aufmerksamkeit: Dort baut ein Investor ein Schulungszentrum. „Dies wäre ein Frequenzbringer, ebenso wie ein umgebautes Rathaus, mit dem man 200 Verwaltungsangestellte in den Ortskern bringen könnte“, sagte Walter. Die Stadt hatte das Gebäude an der Aicher Straße 9 vor Kurzem von der Kreissparkasse gekauft.

„Bei der Sanierung fließen öffentliche Mittel an Investoren“, sagte der Bürgermeister Molt. „Jeder Sanierungseuro davon generiert fünf bis sieben privat investierte Euro. Die Sanierung ist deshalb auch Wirtschaftsförderung.“ Kopfzerbrechen bereitet der Stadt derzeit noch der künftige Übergang von der Volmarstraße in die Fußgängerzone der Bernhäuser Hauptstraße, die auch in der Zukunft verkehrsberuhigt bleiben soll, in Richtung Jakobuskirche. „Fest steht, dass wir einen barrierefreien Übergang schaffen wollen“, sagte der Stadtplaner Philipp Walter.

Barrierefrei in die Fußgängerzone

In einer Baulücke bei der Gaststätte Schwanenbräu, die als Biergarten genutzt wird, soll ein neues Gebäude als Erweiterung der Gaststätte entstehen.

Bei der Jakobuskirche, gegenüber der Einmündung der Bernhäuser Hauptstraße in die Diepoldstraße, denken die Stadtplaner zur Belebung des Areals an ein Marktgebäude. „Schön wäre es, wenn sich unsere Bauern zusammenschließen würden, um dort in einer genossenschaftlichen Konstruktion alle Produkte, die auf den Böden der Filder wachsen, direkt zu vermarkten“, sagte Reinhardt Molt.