Der Filderhalle soll anstelle des Restaurants von 2018 ein neuer Saal-Anbau für Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Foto: HPP Architekten

Die Pläne für die Erweiterung der Filderhalle werden konkret: Anfang 2018 soll ein neuer, dreiteilbarer Saal für Veranstaltungen fertig gestellt sein.

Leinfelden-Echterdingen - Die Diskussion um die Erweiterung der Filderhalle in Leinfelden nimmt wieder Fahrt auf. Erstmals hat die Stadtverwaltung in dieser Woche im Technischen Ausschuss des Gemeinderats öffentlich die Pläne für einen neuen Anbau als sogenannte kleine Lösung vorgestellt. Der Gemeinderat hatte im November 2014 nach einer Klausurtagung zur städtischen Finanzlage die Vergrößerung des Veranstaltungszentrums auf der Grundlage eines Architektenwettbewerbs aus Kostengründen gestoppt. Ein daraufhin angestrebter Umbau des bestehenden Restaurantbereichs hatte sich bei näherem Hinsehen als nicht praktikabel erwiesen (wir berichteten ausführlich).

Der Restauranttrakt soll nun abgebrochen werden. In dem Anbau sollen etwa 400 Quadratmeter Veranstaltungsfläche und ein 280 Quadratmeter großes Foyer realisiert werden. Nur für einen Teil des Neubaus müssen Bodenplatten neu betoniert werden. Der Architekt Volker Biermann spricht in diesem Zusammenhang von einem „zurückhaltenden Eingriff“ in den Stadtpark. Unangetastet bleibt im aktuellen Entwurf die Kinoturnhalle, die der ursprünglichen Variante noch im Weg stand. Bewegliche Trennwände im Neubau ermöglichen drei parallele Veranstaltungen. Bei Reihenbestuhlung finden darin circa 360 Personen Platz. Die Säle sind zum Park hin orientiert und über das Foyer auf der Seite der Bahnhofstraße mit dem Altbau verknüpft.

Nur sechs neue Parkplätze sind erforderlich

Um wegen des schwierigen Untergrunds Gewicht zu sparen, hat das Büro HPP Architekten aus Stuttgart Holz für die Dachkonstruktion aus mehreren gefalteten Dreiecken gewählt. Das vorhandene Untergeschoss wird nicht mehr öffentlich genutzt. Die erforderlichen Sanitärräume werden nun ebenerdig untergebracht. Die Erweiterung der Filderhalle macht nach Angaben von Johann Schmidt, stellvertretender Leiter des Amts für Hochbau und Immobilien der Stadt, zwar 38 Fahrradabstellplätze, aber nur eine geringe Zahl neuer Parkplätze erforderlich. Aufgrund einer Änderung der Landesbauordnung müssen nur sechs zusätzliche zu den bereits vorhandenen 340 Parkplätzen nachgewiesen werden. „Diese Änderung wird der Lebenswirklichkeit nicht zupass kommen“, fürchtet Oberbürgermeister Roland Klenk.

Die Küche der Filderhalle, ebenfalls im Pflichtenheft des Geschäftsführers der Filderhalle, Nils Jakoby, enthalten, wird in der neuesten Planungsvariante nicht verlegt. Architekt Biermann will sie im bestehenden Trakt neu einrichten und dabei auch Tageslicht-Arbeitsplätze schaffen. Die Kapazität sei, so Biermann, auf „600 Essen parallel“ ausgerichtet. Sowohl Catering als auch das Kochen vor Ort seien möglich, ergänzt Jakoby. Er betont noch einmal die Notwendigkeit der Investition von etwa zwei Millionen Euro in diesen Bereich: „Ohne Küche kommen wir nicht aus.“ Auf dem Flachdach über der Küche will der Architekt die Be- und Entlüftung sowohl für die Küche als auch für den neuen Saal platzieren.

Die Kosten bleiben im vorgegebenen Rahmen

Insgesamt taxiert Volker Biermann die Erweiterung der Filderhalle auf 5,1 Millionen Euro. Circa drei Millionen davon entfallen auf den Anbau. Diese Preisangabe kommt nach den Worten des Diplom-Ingenieurs bereits einer Kostenberechnung nahe, „um größtmögliche Sicherheit zu gewinnen“. Die Summe entspricht der Obergrenze, die der Gemeinderat für das Projekt gezogen hat. Darin noch nicht enthalten sind die Kosten für die Außenanlagen und den neuen Vorplatz.

Hallenchef Jakoby will nun ein auf die Neuplanung zugeschnittenes Wirtschaftskonzept erstellen und alsbald dem Aufsichtsrat vorlegen. „Die Investitionen werden sich rechnen“, äußert er sich optimistisch. Der Gemeinderat soll laut dem Zeitplan der Baubürgermeisterin Eva Noller im November den Vorentwurf beschließen. Der Baubeschluss stünde dann im Januar oder Februar 2016 an. Anschließend habe Jakoby ausreichend Zeit, den Veranstaltungsbetrieb auf die 2017 beginnende Bauphase auszurichten. Mit der Inbetriebnahme sei, so Noller, „Anfang 2018“ zu rechen.