Auf einer Strecke von etwa fünf Kilometer Länge werden Ende Mai und Anfang Juni Bäume aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt oder beschnitten. An einigen Stellen kommen sogar Baumkletterer und Spezialmaschinen zum Einsatz.
Filder - Regelmäßig muss die Stadt Stuttgart entlang ihrer Straßen Bäume zurückschneiden oder fällen, wenn diese zu einer Gefahr für den Verkehr werden. Denn kommt es wegen versäumter Maßnahmen zur Verkehrssicherung zu Unfällen, muss die Stadt für die dadurch entstandenen Schäden haften.
Von Ende Mai bis voraussichtlich Mitte Juni werden in den Filderbezirken daher dringende Verkehrssicherungsarbeiten erledigt, die das Garten-, Friedhofs- und Forstamt an Spezialisten zur Pflege und Fällung von Bäumen vergeben hat. „Die Maßnahmen betreffen eine Arbeitslinie von rund fünf Kilometer Länge“, sagt Fabian Schulmeyer von der Abteilung Forsten und Service-Betriebe des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes. Betroffen von den Baumarbeiten sind die Jahnstraße in Degerloch, die Ohnholdstraße zwischen Birkach und Degerloch, die Plieninger Straße in Möhringen sowie die Böblinger Straße und die Straße Im Elsental in Kaltental.
Teilweise müssen die Bäume entlang der Straßen gefällt, teilweise deren in die Fahrbahn ragenden Äste oder bruchgefährdete Kronen entfernt werden. Dabei kommen, so an der Jahnstraße, einerseits Baumkletterer zum Einsatz, die Totholz aus den Bäumen entfernen. Dadurch werden vor allem die Ein- und Ausfahrten zum Fernsehturm sicher gehalten.
Baumkletterer entfernen Totholz aus den Baumkronen
Andererseits wird nach Auskunft des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes ein Gespann aus Spezialmaschinen zur Baumfällung eingesetzt, das sich aus einem Fällkran und einem Häcksler zusammensetzt. „Ein solches Gespann hatten wir bereits im vorletzten Jahr einmal im Einsatz“, erklärt Schulmeyer. Die Erfahrungen, die man dabei gesammelt habe, seien positiv gewesen. Ein Fällbagger unterstützt bei den anstehenden Arbeiten das Gespann. Dieser entnimmt aus den Kronen der Bäume abgestorbene Äste, die herabzustürzen drohen.
Durch das kombinierte Verfahren werden die Beeinträchtigungen für den Verkehr und die Lärmbelästigung so gering wie möglich gehalten. „Die Spezialgeräte benötigen nur eine Fahrspur“, erläutert Fabian Schulmeyer. Würden die Bäume, die beseitigt werden müssen, per „Motorsäge und Seilwinde entfernt, ist der Gefahrenbereich größer, die Straßen müssten länger gesperrt werden“.
Es sind nur Teilsperrungen vorgesehen
An den Straßen, auf denen die Spezialmaschinen zum Einsatz kommen, wird es während der Arbeiten daher nur zu Teilsperrungen und zu Spurverengungen kommen. „Die Autofahrer müssen sich also auf keine Umleitungen einstellen“, sagt Schulmeyer. Das bei den Fortsarbeiten vor Ort anfallende Holz wird direkt zerkleinert und abgefahren. Die Straßen werden nach den Arbeiten jeweils umgehend gereinigt und können somit schnellstmöglich wieder für den Verkehr freigegeben werden.
Viele der Bäume, denen die Experten mit ihren Spezialmaschinen zu Leibe rücken, stehen in stark bewachsenen Gebieten am Straßenrand. Aber auch 15 bis 20 große Bäume müssen zur Sicherung der Verkehrssicherheit laut Schulmeyer gefällt werden. Auch eine imposante Eiche am Fernsehturm wurde mittels Zugversuch auf ihre Standsicherheit hin untersucht. Entgegen anfänglicher Befürchtungen, sei das Ergebnis „erfreulich positiv“ gewesen. Dieser Baum kann also erhalten werden.