Vor allem für den Nachwuchs fehlen Hallenzeiten. Foto: Pressefoto Baumann

Es gibt zu wenige Sporthallen für die Vereine und Schulen, sagt Dietmar Hauber, Trainer bei den Stuttgarter Kickers. Deshalb setzt er sich für einen Neubau ein. Für den Club aus Stuttgart-Degerloch hätte er am liebsten eine zusätzliche Halle in Stuttgart-Möhringen.

Degerloch - Durch die Turnhalle der Anne-Frank-Realschule fliegen am Mittwochabend die Bälle. Die Mädels der E-Jugend werfen aufs Tor. Die meisten Handballer der Stuttgarter Kickers kommen aus Möhringen – gerade die Kinder und Jugendlichen kommen aus dem Stadtbezirk. Die jungen Handballerinnen haben Glück: Sie trainieren in der Realschule – manche kommen zu Fuß, manche steigen aufs Fahrrad. Die A-Jugendlichen sowie die aktiven Spieler müssen längere Anfahrtswege auf sich nehmen, weil in Möhringen zu wenige Hallen zur Verfügung stehen.

Das will Dietmar Hauber, Abteilungsleiter und Trainer bei den Stuttgarter Kickers, ändern. Deswegen setzt er sich unter der Nummer 51942 im Bürgerhaushalt für einen Neubau ein: „Wir haben nicht genügend Hallenkapazitäten“, sagt Hauber. Deswegen müssen die Männer und Frauen nach Sillenbuch oder Vaihingen ausweichen, ebenso die A-Jugendlichen.

Verein will junge Spieler halten

„Damit produzieren wir nicht nur Verkehr, es kostet auch einfach eine ganze Menge Zeit“, sagt Hauber. Mit dem Auto ist man zwar schnell in Sillenbuch – doch auch nur dann, wenn die Straßen nicht verstopft sind Und mit der Straßenbahn dauert es lange.

Zusätzlich wird es immer schwieriger, alle Jugendmannschaften in den Möhringer Hallen unterzubringen. Denn der Zulauf sei groß, für die Kinder und Jugendlichen brauche man Hallenzeiten von 17 Uhr an. Diese sind jedoch begrenzt. „Wir versuchen, die jungen Spieler in Möhringen zu halten. Man kann Jugendliche mit 14 Jahren nicht spät abends mit der Stadtbahn lange fahren lassen, gerade wenn es im Winter noch dazu dunkel ist“, sagt Hauber.

Auch das KCG könnte sich eine neue Halle gut vorstellen

Doch in Möhringen ist nur eine Halle wettkampftauglich: die Rembrandthalle auf dem Gelände des Königin-Charlotte-Gymnasiums (KCG). Daneben stehen kleinere Turnhallen zur Verfügung, doch die sind für die älteren Jugenden nicht groß genug. „Ein Stadtbezirk mit der Größe von Möhringen sollte ein weiteres Standbein haben,“ sagt Hauber.

Diesen Vorschlag unterstützen nicht nur die Möhringer Basketballer, die in der Rembrandhalle Körbe werfen. Die Schulleiterin des KCG, Andrea Funke-Fuchs, kommentierte den Vorschlag im Internet: „Auch das Königin-Charlotte-Gymnasium würde sich über eine Halle freuen, in die es nicht immer wieder hinein regnet, deren Umkleiden bzw. sanitäre Anlagen einem modernen Standard entsprechen, die nicht von Zeit zu Zeit überflutet wird, etc.“

Eine neue Halle würde die Nachbarn entlasten

Dietmar Hauber von den Stuttgarter Kickers hat auch schon einen Ort ins Auge gefasst: Er könnte sich vorstellen, eine zweite Halle direkt neben der Rembrandthalle zu bauen. Das habe mehrere Vorteile, sagt Hauber: „Die bestehende Infrastruktur könnte einfach erweitert werden.“ Es müsste keine neue Fläche erschlossen werden, Parkplätze und die Anbindung seien schon vorhanden. Außerdem sei das Areal schon städtischer Grund und Boden, die Stadt müsste also keine neue Fläche erwerben. Doch dort, wo er gern in Zukunft eine neue Halle sehen würde, treiben Schüler im Sommer Sport an der frischen Luft: Neben der Rembrandt-halle können auf einem Beachfeld Volleybälle gepritscht werden, auf einem Sportplatz kicken Kinder und Jugendliche. „Wie ich beobachte, werden die Flächen zwar von der Schule genutzt. Es wird aber keine massiven Abstriche geben müssen, die man nicht verschmerzen kann“, glaubt Huber.

Ein Neubau der Halle käme nicht nur den Möhringer Sportlern zu Gute, betont Hauber. Dadurch, dass die Handballer die umliegenden Hallen in Vaihingen und Sillenbuch nicht mehr belegen würden, käme dies auch den Vereinen in anderen Stadtbezirken zu Gute: Diese würden von höheren Kapazitäten profitieren.

Noch können Menschen beim Bürgerhaushalt abstimmen

Das alles habe er aber noch nicht mit der Stadt abgesprochen: „Eine konkrete Planung gibt es noch nicht. Das wäre dann der nächste Schritt“, sagt Hauber. Er kann sich vorstellen, dass Stadt und Verein sich beim Bau einer neuen Halle die Hand reichen: „Wir als Sportverein wollen einen Beitrag leisten und die Stadt unterstützen.“