Eine S-Bahn auf den Fildern: Der Betrieb auf der Strecke könnte gestört werden, wenn hier künftig auch noch Gäubahnzüge fahren – diese Furcht bringt die Diskussion über die Bahnpläne wieder auf Touren Foto: Norbert J. Leven

Der Fraktionschef der SPD im Landtag glaubt, dass im Ringen um einen besseren Filderbahnhof der Durchbruch bevorsteht. Claus Schmiedel freut sich schon. Er würde auch Zusatzausgaben des Landes für eine bessere Lösung vertreten. Die Grünen haben postwendend Widerspruch eingelegt. Der Kostendeckel beim Projekt Stuttgart 21 gelte weiter.

Stuttgart - Nach Meinung der SPD im Landtag zeichnet sich bei den Bemühungen um bessere Schienenpläne auf den Fildern der Durchbruch ab. Das signalisierte Fraktionschef Claus Schmiedel am Dienstag zu Beginn einer Klausursitzung der Fraktion.

 

Schmiedel bezog sich auf Äußerungen des Landesverkehrsministers Winfried Hermann (Grüne) beim Neujahrsempfang der Flughafengesellschaft. Da habe es erste Signale für eine sich abzeichnende Bewegung gegeben. Es sei gut, sagte Schmiedel, dass sich in der Frage eines besseren Filderbahnhofs am Flughafen eine Lösung abzeichne. Die Partner beim Projekt Stuttgart 21 dürften sich jetzt nicht mehr gegenseitig blockieren, sondern müssten sich rasch auf die bestmögliche Variante verständigen. Sie müssten die Chance für einen optimierten Filderbahnhof konsequent nutzen.

Nach Schmiedels Worten sind vier Varianten einer besseren Lösung im Spiel, darunter auch der sogenannte Filderbahnhof plus. Diesen habe die SPD im Vergleich mit der Antragstrasse der Bahn AG schon immer für die verkehrlich bessere und kundenfreundlichere Lösung angesehen, die auch noch aus einem Bürgerdialog hervorgegangen sei. Daher sei SPD bereit gewesen, eine Mitfinanzierung der Mehrkosten durch das Land mitzutragen.

Positiv hob Schmiedel auch hervor, dass die direkte Anbindung der Gäubahn an den Flughafen inzwischen gesichert sei. Die Grünen seien sich in dieser Frage aber immer noch nicht einig und daher unglaubwürdig.

Die Grünen im Landtag reagierten mit der Feststellung, dass der Kostendeckel bei S 21 weiter gelte. Die Bahn selbst habe schlecht geplant. Wer als Bauherr Fehler mache, müsse dafür geradestehen – nicht das Land als Geber eines freiwilligen Zuschusses. Für die finanziellen Probleme eines eigenwirtschaftlichen Konzernprojekts könnten nicht die Steuerzahler im Land zur Kasse gebeten werden. Dass die Bereitschaft der Bahn zum konstruktiven Dialog über andere Varianten als die Antragstrasse gestiegen sei, begrüße man aber. Ein guter Nahverkehr und ein stabiles S-Bahn-Netz hätten oberste Priorität.