Schokolade, Fachwerk und Museen: Die Vorbereitungen für die Präsentation der Stadt Waldenbuch auf der Messe CMT vom 13. bis 21. Januar laufen auf Hochtouren. Die städtische Marketingbeauftragte Nicole Klenk präsentiert die neuen Plakate und Flyer. Foto: Claudia Barner

Auf der Tourismusmesser CMT werben Waldenbuch, Filderstadt und Leinfelden-Echterdingen um die Gunst der Besucher. Denn wer sich nicht zeige, den gebe es schlicht nicht. Ein kleiner Trick verhilft Waldenbuch bei der Erfolgsmessung.

Filder/Schönbuch - Die CMT ist das große Sammelbecken für Reiseträume. Kreuzfahrtanbieter locken in den Stuttgarter Messehallen mit Seefahrer-Romantik, internationale Konzerne legen den Kunden die Welt zu Füßen – da haben es die Städte in der Region schwer, mit ihren Angeboten und Sehenswürdigkeiten zu punkten. Filderstadt, Leinfelden-Echterdingen und Waldenbuch machen deshalb seit vielen Jahren gemeinsame Sache. Unter dem Dach des Vereins Regio Stuttgart Marketing- und Tourismus, dem aktuell 43 Kommunen aus der Metropolregion angehören, wollen sie auch 2018 bei der Urlaubsmesse zeigen: Neue Eindrücke, Genuss, Erholung und Spaß gibt es gleich nebenan.

Gut, wenn man eine Schokoladenfabrik vorzuweisen hat. Die bunten Quadrate aus heimischer Produktion dürfen nicht fehlen, wenn sich die Schönbuchstadt Waldenbuch vom 13. bis 21. Januar auf der weltweit größten Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit um Ausflügler und Übernachtungsgäste bemüht. „Das Erste, was die Besucher interessiert, ist der Schokostapel von Ritter Sport“, weiß Nicole Klenk, die den Messeauftritt für die Stadt organisiert. Erst, wenn der zarte Schmelz die Zunge gelöst hat, folgen Fragen nach der Lage und den Angeboten der Stadt.

Waldenbuch und L.-E. finden sich anspruchsvoll

„Man muss mit seinen Pfunden wuchern“, sagt Nicole Klenk. Sie hat die Erfahrung gemacht: „Wer sich nicht zeigt, den gibt es nicht.“ Bei rund 2000 Ausstellern ist das Schaulaufen der Klein- und Mittelstädte keine einfache Sache. Das Areal der Stuttgart Regio in Halle 6 wird deshalb gemeinsam bespielt. Waldenbuch und Leinfelden-Echterdingen präsentieren sich in der Themeninsel „Anspruchsvoll“, was vor allem daran liegt, dass man mit kulturellen Angeboten punkten will.

In der Schönbuchstadt teilen sich der Schokoladenhersteller, die Stadt, die beiden Haka-Seifen-Fabriken sowie das Museum Ritter und das Museum der Alltagskultur die Kosten und die Schichten am Messestand. Unter dem Strich investiert die Stadt für neun Messetage zwischen 2000 und 3000 Euro. Nicole Klenk ist überzeugt: „Die Ausgabe lohnt sich. Zur Kontrolle bieten wir seit einigen Jahren ein Quiz an. Die Rückläufe zeigen, dass wir mit unserem Stand bei den Besuchern tatsächlich Interesse wecken“, berichtet sie.

Auch in Leinfelden-Echterdingen zieht man eine positive Bilanz. „Wir machen zwar keine gezielten Umfragen, aber es ist bekannt, dass viele Besucher der CMT aus der Region kommen und zum Beispiel die Anziehungskraft des Siebenmühlentals weit über die Stadtgrenzen hinaus strahlt“, sagt Dieter Bahlinger, bei dem im Rathaus von Leinfelden-Echterdingen in Sachen CMT die Fäden zusammenlaufen. Die Filderkommune ist seit Langem auf der Tourismusmesse vertreten. „Wir waren schon dabei, als die Veranstaltung noch auf dem Killesberg war. Das sind jetzt sicher mehr als 20 Jahre“, sagt Bahlinger.

Etwa 19 000 Euro investiert die Stadt pro Jahr in ihren Auftritt bei der CMT. „Für uns ist das eine gute Werbung“, hat Dieter Bahlinger beobachtet. Er stelle fest, dass vor allem das Theater unter den Kuppeln sowie der Bart- und Kultur-Club „Belle Moustache“ mit seinen Weltmeistern auf großes Interesse stoßen.

In Filderstadt steht die Entspannung im Vordergrund

Kreuzfahrten gibt es in Filderstadt zwar keine – ein Flaggschiff hat man trotzdem: das Sport- und Badezentrum Fildorado. „Wir setzen bei der CMT gezielt auf die Bereiche Natur, Gesundheit und sportliche Aktivität“, berichtet Patrick Rapp, der Leiter des Filderstädter Referats für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing. Als Budget stehen dort pro Jahr rund 15 000 Euro zur Verfügung.

Am Stand der Stuttgart Regio findet man Filderstadt und das Fildorado unter der Rubrik „Entspannend“. Die E-Bike-Station in Bernhausen, die Faszination des Flughafens, Wanderwege oder der Uhlbergturm – Patrick Rapp hat die Zielgruppe genau im Blick. „Für uns sind vor allem Geschäftsreisende, Familien und Ausflügler interessant“ sagt der Wirtschaftsförderer. Auch er ist vom Erfolg des Messeauftritts überzeugt und betont: „Der Einsatz lohnt sich. Wenn man nichts macht, dann geht man unter.“