Mindestens ein Jahr lang soll 2022 kein Zug nach Filderstadt fahren. Foto: Jacqueline Fritsch

Die Freien Wähler im Kreis und in der Region fordern von der Bahn Klarheit: Die Unterbrechung der S-Bahnstrecke Echterdingen – Bernhausen soll maximal ein Jahr dauern.

Filder - Die Freien Wähler im Kreis und in der Region wollen sich für die Filderregion einsetzen. In einer Stellungnahme fordern sie die Deutsche Bahn auf, verbindlich zu erklären, dass die geplante Sperrung der Schienenstrecke zwischen Echterdingen und Bernhausen auf ein Jahr begrenzt wird.

Interimshalt am Flughafen gefordert

Den Bau des dritten Gleises am Flughafen, den die Bahn als Grund für die Sperrung angibt, bewerten sie als unverzichtbar für den öffentlichen Nahverkehr der Region. Man erwarte jedoch konstruktive Vorschläge, wie die Beförderung der Fahrgäste während der Bauphase organisiert und ein Verkehrsinfarkt auf den Fildern vermieden wird. Die Bahn müsse einen Interimshalt am Flughafen einrichten. Die Bauarbeiten für das dritte Gleis dürften nicht vor Fertigstellung der U 6 und der Eröffnung der U 17 beginnen. In der Bauphase müssten auch die Voraussetzungen für die Verlängerung der S-Bahnstrecke nach Neuhausen geschaffen werden.

Die Verkehrsentlastung des geplagten Filderraums sei für die Freien Wähler ein wichtiges kommunalpolitisches Ziel, heißt es in der Pressemitteilung. Neben dem Ausbau der B 27 seien weitere Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr unverzichtbar. „Die S 2 muss als nächster Schritt endlich bis Neuhausen verlängert werden, langfristiges Ziel ist jedoch die S-Bahn-Verlängerung ins Neckartal“, so Regionalrat Frank Buß. Auf der Grundlage der Machbarkeitsstudie des Verkehrswissenschaftlichen Instituts Stuttgart müssten die erfolgsversprechenden Varianten weiter untersucht werden. Es brauche solche Tangentialen im Raum Stuttgart, um den Umstieg vom Auto auf die S-Bahn attraktiv zu machen.

14 Buslinien sind angeschlossen

Abschließend betonen die Freien Wähler die Bedeutung des ÖPNV-Knotens Bernhausen für die Verknüpfung der S-Bahn mit dem Busverkehr. Dort würden die Fahrgäste von 14 Buslinien aus dem gesamten südlichen Filderraum bis Aichtal und ins obere Neckartal auf die S-Bahn umsteigen. Rund 11 000 Fahrgäste seien von dem S-Bahn-Stopp betroffen.

Deshalb fordert der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Kreistag, Bernhard Richter: „Die Deutsche Bahn muss überzeugende Alternativen aufzeigen, wie diese Fahrgäste weiter befördert werden sollen. Dazu müssen die Verantwortlichen vor Ort frühzeitig eingebunden werden. Die Informationspolitik der Bahn ist dabei wenig vertrauenserweckend.“ In der kommenden Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses erwarte man konkrete Lösungsvorschläge.