An den Resten vom Fest erfreut sich am 2. Januar niemand mehr. Foto: dpa/Moritz Frankenberg

So schön das Feuerwerk an Silvester auch aussieht, so störend ist der Müll, der zurückbleibt. Am 2. Januar sind Mitarbeiter der Bauhöfe, des technischen Dienstes und Freiwillige mit der Beseitigung beschäftigt. Auf Facebook berichten Bürger, wie sie die Tage danach erleben.

Wer die Stunden nach Silvester für einen Neujahrsspaziergang genutzt hat, durfte sich seinen Weg teils durch abgebrannte Feuerwerksbatterien, Glasscherben und Müllberge suchen. So schön das Spektakel am Nachthimmel gewesen sein mag, so unschön sind die Überbleibsel. Mitarbeiter der Bauhöfe, der technischen Dienste und Freiwillige räumen am 2. Januar den Müll auf, den Feiernde zurückgelassen haben.

 

In den sozialen Medien ärgern sich Menschen derweil über Böller, die bis tief in die Nacht und auch am Tag danach noch gezündet wurden – aber vor allem über die Überreste. „Ich finde es absolut bescheiden, mit welcher Selbstverständlichkeit man einfach den ganzen Müll auf den Wegen und Plätzen liegen lässt“, schreibt ein Mann aus Murr.

Bürger beschweren sich über Müll auf dem Grundstück

„Was mich erschreckt, dass hier auch Platzpatronen liegen“, kommentiert ein Marbacher. „Ist es schon notwendig mit Schreckschusspistolen auf die Straße zu gehen?“ Ein anderer beschwert sich, dass der Müll nicht weggeräumt, sondern auf fremde Grundstücke – in dem Fall seines – geworfen wurde. Facebook-Nutzer aus Murr, Rielingshausen und Affalterbach monieren zudem, dass manche Menschen zum Raketen zünden extra in andere Straßen laufen, „damit der Dreck nicht vor der eigenen Haustüre liegt“.

Besonders häufig dieses Jahr: Batterie-Überreste Foto: imago//Marius Schwarz

Mathias Schmid, Vorstand des Grünen Ortsverbands Bietigheim-Bissingen, war am Donnerstagmorgen um die Gymnasien und das berufliche Schulzentrum im Ellental Bietigheim-Bissingen unterwegs. Das Müll sammeln kurz nach Silvester ist im Ortsverband eine Tradition. In seinen Augen ist die Menge an Müll im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben – „es lagen schon Böller rum, aber es waren keine größeren Berge“, sagt er.

Mitarbeiter des Bauhofs sind bis mittags beschäftigt

Aufgrund des regnerischen Wetters habe es in diesem Jahr keine Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern gegeben, die sich normalerweise positiv zu der Aktion und kritisch über den Müll äußern. „Ich würde behaupten, dass es im Ortsverband, bei denen Grünen allgemein und übrigens auch bei der Bevölkerung eine Mehrheit gibt, die das exzessive, individuelle Feuerwerk übertrieben findet“, sagt Schmid. Aufgrund von Müll, Feinstaub und aus Rücksicht auf Tiere würde er eine zentrale Aktion mit Lasern oder Drohnen besser finden.

Thomas Metzger, ein Mitarbeiter des städtischen Bauhofs in Kornwestheim, räumt am Mittwochmorgen den Silvestermüll auf den Straßen der Innenstadt auf. „Ich mache das schon etliche Jahre, aber so viel Müll wie dieses Mal war noch nie“, sagt er. Gemeinsam mit seinem Kollegen Günther Blank muss er an diesem Tag sehr viel mehr „Batterie-Überreste“ und sonstigen Großabfall der Silvesternacht wegräumen als in den Jahren zuvor. Eigentlich seien sie mit der Arbeit in der Regel gegen 9 oder 10 Uhr fertig, aber dieses Jahr ziehe sich die Arbeit bis zum Mittag. Weil das Auto, in dem sie den Müll sammeln, voll ist, müssen sie immer wieder zum Abladen fahren. Hotspots der Vermüllung waren die zentralen Plätze wie der Holzgrundplatz und das Wette-Center mit der Bushaltestelle dort.

Während seiner Arbeit an diesem Vormittag sprechen Metzger immer wieder Menschen an, die ihr Unverständnis über die großen Mengen an Silvestermüll kundtun. „Anscheinend haben die Menschen noch genug Geld“, sagt Metzger lapidar und macht seine Arbeit weiter. Wer jedes Jahr den Müll der anderen entsorgt, hat keine Lust, selbst zu böllern: „Als ich jung war, hat mich das interessiert, mittlerweile mache ich das aber selbst nicht mehr“, sagt Metzger.

Thomas Metzger räumt am 2. Januar die Überreste in Kornwestheim vom Gehweg. Foto: Frank Ruppert/