Höchstwahrscheinlich wird das Feuerwehrhaus abgerissen. Was aus dem Turm werden soll, ist noch nicht entschieden. Foto: Bernd Zeyer

Bei einer Planungswerkstatt sind Wünsche und Anregungen für das geplante Bürger- und Familienzentrum gesammelt worden.

Stammheim - Vor kurzem ist der Spatenstich für das neue Feuerwehrhaus erfolgt. Das Gebäude an der Straße In den Hochwiesen soll im Frühsommer 2016 fertig sein (die Nord-Rundschau berichtete). Das bedeutet, dass das alte Magazin an der Korntaler Straße 1 dann leer wird. Dort ist ein Bürger- und Familienzentrum vorgesehen. Bei einer Planungswerkstatt in der Schloss-Scheuer haben am Samstag rund 35 Bürger Ideen und Wünsche für das Projekt gesammelt. Allerdings ist Eile geboten: Mittel für das Vorhaben sollen für den Doppelhaushalt 2016/2017 beantragt werden.

Ein Neubau, das hat das Hochbauamt ermittelt, ist wirtschaftlicher als eine Sanierung des Gebäudes aus den 1930er Jahren. Auch der Stammheimer Bezirksbeirat hatte sich für diese Variante ausgesprochen. Was mit dem markanten Turm, in dem die Floriansjünger ihre Schläuche zum Trocknen aufhängen, passiert, steht momentan allerdings noch nicht fest. Beim Workshop gab es Argumente für und gegen seinen Erhalt. Für ältere Stammheimer, so die Aussage, ist der Turm ein Erinnerungsstück. Außerdem gab es Stimmen, die in in ihm ein optisches Wahrzeichen sehen. Kritisch hingegen wurde angemerkt, dass seine Sanierung zu teuer sein könnte und er nicht zum Neubau passe. Fraglich wäre auch, wie man ihn künftig nutzen kann. Eventuell, so ein Vorschlag, könnte im Turm eine Kletterwand gebaut werden. Wie dem auch sei: Einigkeit herrschte darüber, dass es im Falle eines Abrisses auf jeden Fall eine Reminiszenz in Form einer Ausstellung oder ähnlichem geben soll.

Das Familienzentrum soll ein Café bekommen

Einig waren sich die Workshop-Teilnehmer auch darüber, dass das neue Bürger- und Familienzentrum ein Café mit Außenbereich bekommt. Allerdings müsse hier ein Mittelweg zwischen kommerziellem, ehrenamtlichen und sozialem Betrieb gefunden werden. Ganz wichtig ist den Teilnehmern der Planungswerkstatt, dass das Gebäude einen Saal erhält, in dem bis zu 200 Personen Platz haben. Dieser wiederum soll über eine flexible Bühne und eine Trennwand verfügen und ebenerdig sein. Auch eine Küche, ein Versammlungsraum für Kleingruppen, Kursräume, ein Multifunktionszimmer und ein Büro für einen festen Ansprechpartner stehen auf der Wunschliste.

Das neue Familienzentrum, so der Grundgedanke, soll zu einer Art Ortsmitte werden. Dafür könnte es zur Schloss-Scheuer hin geöffnet werden. Zudem wurde angeregt, dass der Schlosshof ins Konzept miteingebunden wird – ebenso wie die Projekte, die künftig auf den angrenzenden Grundstücken an der Kornwestheimer Straße 23 und 25 realisiert werden. Die Nummer 25 hat vor kurzem ein Investor gekauft, die Nummer 23 gehört der evangelischen Altenheimat. Zum Kirchplatz hin, so ein weiterer Vorschlag, könnte eine Außenbühne installiert werden, die beispielsweise beim Weihnachtsmarkt genutzt wird.

„Das Zentrum soll für alle da sein“, sagte Bezirksvorsteherin Susanne Korge. Allerdings wolle man keine Konkurrenz zu bereits bestehenden Einrichtungen schaffen. Die Ergebnisse der Planungswerkstatt werden am 14. April im Bezirksbeirat präsentiert. Sollten die Räte damit einverstanden sein, wäre der nächste Schritt eine Beschlussvorlage, über die dann der Stuttgarter Gemeinderat entscheidet. Ziel ist es, Mittel für das Vorhaben im kommenden Doppelhaushalt zu beantragen.