Die Schätze des Feuerwehrmuseums sind natürlich auch zu sehen. Foto:  

Am 1. und 2. Juni feiert in Winnenden die Feuerwehr. Höhepunkt wird eine historische Löschübung am Alten Rathaus.

Winnenden - Die Winnenden Altstadt verwandelt sich am 1. Juni in ein Museum. Um 11 Uhr werden sich an jenem Samstag rund 95 Feuerwehr-Oldtimer rund um den Marktplatz in den Straßen und Gassen verteilen. Das älteste Modell ist ein umgebauter Ford Modell T – Tin Lizzy – der bei der Feuerwehr in Rotterdam mit Leiter im Einsatz war. Henry Fords Motto, man könne sein Modell T in jeder Farbe bekommen, solange sie schwarz sei, wird durch das verlängerte Fahrzeug Jahrgang 1920 Lügen gestraft: es ist knallrot!

95 Feuerwehr-Oldtimer werden erwartet

Die Oldtimer stammen aus allen Ecken des Landes, denn an dem Wochenende findet in Winnenden neben dem Feuerwehrfest das 6. Landesfeuerwehr-Oldtimertreffen statt. „90 Prozent der Fahrzeuge kommen auf Rädern“, freut sich Winnendens Ehrenkommandant Harald Pflüger, der das Oldtimertreffen organisiert.

„Auf Rädern“ heißt, die Oldtimer werden nicht aufgeladen, sondern werden gefahren. „Aus Engen kommt ein Magirus Baujahr 1923. Der braucht fünf bis sechs Stunden, bis er hier ist.“ Einige der Teilnehmer kommen bereits am Freitagabend an und übernachten im Feuerwehrmuseum. „Am Samstagmorgen treffen dann die meisten hier ein, bevor es um 11 Uhr in die Stadt geht.“

Ein Leckerbissen für Fotografen

Beim Historischen Rathaus am Marktplatz steht um 16 Uhr der Höhepunkt des Tages an: die große historische Übung. „Dabei werden wir durch die Geschichte der Feuerbekämpfung gehen“, sagt Harald Pflüger, ein ausgewiesener Fachmann für Feuerwehrgeschichte. Von einer Löschkette mit Eimern – „An der die Zuschauer gern mitmachen dürfen“ – über Handpumpen und erste motorisierte Spritzen bis hin zu modernen Feuerwehrgeräten wird alles gezeigt, was man im Kampf gegen den Roten Hahn eingesetzt hat. Stilecht werden dazu die zeitgenössischen Uniformen getragen. Für Fotografen wird das Spektakel also auch ein Highlight.

Am Sonntag findet am selben Ort von 11 Uhr bis 16 Uhr der „29. Wettbewerb für Handdruckspritzen statt“, ebenfalls ein Leckerbissen für alle Feuerwehrfans. Die rein mit Muskelkraft betriebenen Geräte messen sich dabei nicht nur darin, wie weit und wie viel Wasser die Mannschaften spritzen, auch der Zustand der aus dem 19. Jahrhundert stammenden Apparaturen läuft in die Wertung ein. „Und die Uniformen der Mannschaften“, betont Harald Pflüger.

Gaumenfreuden aus der Feuerwehrküche

Dessen Sohn Michael ist als Kommandant der Abteilung Stadtmitte für das diesjährige Feuerwehrfest zuständig. Dazu wird an der Feuerwache in der Mühltorstraße ein Festzelt aufgebaut. Darin findet auch das Partnerschaftstreffen mit Albertville am Freitagabend statt. Am Samstag um 17 Uhr beginnt dann darin das Fest der Feuerwehr mit Gaumenfreuden aus der Feuerwehrküche. „Alles wird selbst zubereitet“, verspricht Michael Pflüger.

Das Fest werde unter anderem auch deshalb gefeiert, um durch die Bewirtung Geld in die Mannschaftskasse zu bringen. „Mich freut es ganz besonders, dass wir dieses Jahr Unterstützung von rund 40 Freunden der Feuerwehr bekommen.“ Dabei handle es sich um Verwandte und Freunde der Wehrleute, die tatkräftig mit anpacken. Erkennbar werden diese durch eigens angefertigte T-Shirts sein.

Eine Spielstraße erwartet die kleinen Besucher

Ab 19 Uhr steigt im Zelt eine Party mit DJ Thommy, am Sonntag gibt es neben dem Handspritzenwettbewerb von 11.30 Uhr an eine Spielstraße und Kinderkino, von 13 Uhr an können Kinder in Feuerwehrautos mitfahren und den Sonntagsbraten gibt es auch vor Ort.