Mit einem solchen CO-Melder wurde die erhöhte Kohlenmonoxid-Konzentration gemessen. Foto: Feuerwehr Stuttgart

Weil eine Person in einem Mehrfamilienhaus in Stuttgart-Vaihingen am Sonntagabend über Unwohlsein klagt, wird die Feuerwehr gerufen. Die Einsatzkräfte bemerken den Grund schnell – und retten damit wohl Menschenleben.

Dieser Notruf hat wohl mehrere Menschenleben gerettet: Weil eine Person plötzlich über Unwohlsein klagte, wurde ein Rettungswagen der Stuttgarter Feuerwehr am Sonntagabend zu einem Mehrfamilienhaus in die Ernst-Kachel-Straße in Stuttgart-Vaihingen gerufen. Im Gebäude stellten die Einsatzkräfte schnell eine erhöhte CO-Konzentration fest, die acht Bewohnerinnen und Bewohner hatten allesamt bereits eine Kohlenmonoxidvergiftung erlitten.

Wie Daniel Anand, Sprecher der Stuttgarter Feuerwehr berichtet, alarmierte die Integrierte Leitstelle gegen 20 Uhr den Rettungswagen. Als die Einsatzkräfte das Mehrfamilienhaus betraten, schlugen die mitgeführten CO-Warngeräte gleich an, es wurde eine stark erhöhte CO-Konzentration gemessen.

Die Feuerwehrleute konnten die Bewohnerinnen und Bewohner des Gebäudes rechtzeitig warnen und aus dem Gebäude in Sicherheit bringen. Sechs Personen wurden in Krankenhäuser gebracht, zwei weitere Personen blieben entgegen ärztlichen Rates auf ihren eigenen Wunsch am Ort des Geschehens.

Lebensgefährliche CO-Konzentration wohl durch Gastherme verursacht

Die Feuerwehr stellte deutlich erhöhte CO-Werte im Gebäude fest, belüfteten dieses ausgiebig und überprüften die Gastherme. Damit konnten die Werte deutlich gesenkt werden. Die lebensgefährlichen CO-Konzentration wurde laut Feuerwehr offenbar durch die Gastherme verursacht. Entsprechende Ermittlungen erfolgen aktuell durch die zuständigen Behörden.

Die Stuttgarter Feuerwehr warnt in diesem Zusammenhang vor dem farb- und geruchlosen Gas „Kohlenstoffmonoxid“: „Das CO verdrängt den Sauerstoff im Blut und in der Muskulatur. Die lebensnotwendige Sauerstoffversorgung von Organen und insbesondere dem Gehirn kann dadurch blockiert werden und innerhalb kürzester Zeit zum Tod führen“, schreibt die Feuerwehr in ihrer Pressemitteilung und rät dringend zur Verwendung eines lebensrettenden CO-Melders: „Hätten die Bewohner im aktuellen Fall nicht aufgrund von Unwohlsein den Rettungsdienst gerufen, wären sie vermutlich nicht auf die lebensbedrohliche Situation aufmerksam geworden“. Insbesondere bei Gasthermen, Ölheizungen oder Kaminöfen sollte ein CO-Warner installiert werden. Außerdem sei eine regelmäßige Wartung der Thermen und Öfen wichtig. Weitere Informationen gibt es hier.