Das Technische Hilfswerk muss die Stromversorgung in der LKA-Zentrale sicherstellen. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Ausfall von Strom und Notstrom, überhitzte Großrechner, Rauch und Auswirkungen auf die Polizei im ganzen Land: In der Stuttgarter Zentrale des Landeskriminalamts herrscht seit Mittwochnachmittag Alarmstimmung.

Die Zentrale des Landeskriminalamts Baden-Württemberg (LKA) steckt im Krisenmodus. Nach Informationen unserer Zeitung ist dort bereits am Mittwochnachmittag in Teilen des Gebäudes der Strom ausgefallen. Weil auch die Notstromversorgung nicht funktioniert, haben sich Server und Großrechner überhitzt, Rauch entwickelte sich im Gebäude. Derzeit wird der Komplex in der Taubenheimstraße in Stuttgart-Bad Cannstatt von Kräften des Technischen Hilfswerks (THW) provisorisch mit einem Notstromaggregat versorgt. Betroffen sein von Ausfällen soll auch das benachbarte Landesamt für Verfassungsschutz.

Ein LKA-Sprecher bestätigte gegenüber unserer Zeitung „einen technischen Defekt an einem Trafo“. Der habe eine Störung bei der Stromversorgung „seit Mittwochnachmittag“ ausgelöst. Dadurch sei es zu Einschränkungen bei der IT gekommen. Man arbeite mit Hochdruck an einer Lösung, habe die Lage inzwischen aber „weit gehend im Griff“. Das THW-Aggregat werde aber als Rückfallebene vor Ort bleiben.

Probleme bei der Polizei

In Mitleidenschaft gezogen von den Problemen ist aber wohl nicht nur das LKA selbst. Offenbar haben sich die technischen Schwierigkeiten auch auf die EDV-Systeme diverser Polizeipräsidien im Land ausgewirkt. So ist wohl in der Nacht ein Teil der Datenverarbeitung lahmgelegt gewesen. Es gebe nach wie vor interne Probleme, heißt es aus Polizeikreisen. Die Sicherheit der Bevölkerung sei aber nicht gefährdet.

Der Sitz des LKA Baden-Württemberg in der Stuttgarter Taubenheimstraße gilt bereits seit längerer Zeit als veraltet, zu klein und den Ansprüchen der Zeit nicht mehr gewachsen. Das Hauptgebäude ist über 40 Jahre alt und war als reiner Verwaltungsbau errichtet worden. Deshalb soll das LKA nach und nach umziehen. Vorgesehen dafür ist ein Gelände an der Stuttgarter Pragstraße, das derzeit noch von der Stuttgarter Polizei genutzt wird. Den Anfang machen soll das Kriminaltechnische Institut (KTI), das in Bad Cannstatt längst keine optimalen Arbeitsmöglichkeiten mehr vorfindet. Das Innenministerium kündigte bereits vor knapp zwei Jahren an, dass es einen Neubau am künftigen Standort bekommen soll.