Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Neckartailfingen vor dem Hotel Park Inn am Alexanderplatz. Foto: privat

16 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Neckartailfingen (Kreis Esslingen) waren beim „Firefighter Stairrun“ in Berlin dabei – und haben sich wacker geschlagen.

770 Stufen im Eiltempo die Treppen hinauf – in voller Schutzausrüstung. Das Ziel ist die 39. Etage des Park Inn Hotels am Alexanderplatz, etwa 110 Meter über Berlin. Wer hier oben auf der Aussichtsplattform steht, hat es geschafft. Mehr als 700 Feuerwehrleute aus aller Welt haben am vergangenen Samstag die Herausforderung beim legendären „Firefighter Stairrun“ angenommen, darunter auch 16 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Neckartailfingen. Mit gleich acht Zweierteams waren sie bei dem laut Veranstalter „teilnehmerstärksten Feuerwehrwettkampf in Europa“ zugelassen. Sie schickten unter anderem zwei amtierende Bürgermeister – allerdings nicht im gleichen Team –, ein Vater-Sohn-Gespann und ein Bruder- Schwester-Duo ins Rennen.

 

Hier braucht man keine spezielle Technik, extreme Kraft oder wahnsinnige Schnelligkeit. Man braucht körperliche Fitness, einen starken Willen und einen verlässlichen Partner – den man im Treppenhaus nie aus den Augen verlieren darf. Im Ziel, so schreibt es das Reglement vor, dürfen beide Läufer eines Teams nicht weiter als eine Armlänge auseinander sein. Eine Aufgabe, die den Teilnehmern alles abverlangt, immerhin geht’s mit der fast 25 Kilo schweren Dienstbekleidung und unter Atemschutz im Laufschritt hinauf.

Geschwisterpower auf Platz 188

Das Siegergespann aus Polen sprintete bereits nach etwas mehr als sechs Minuten durchs Ziel. Insgesamt meisterten 351 Zweierteams den Aufstieg, 28 Trupps mussten hingegen die Segel streichen. Das bestplatzierte Zweierteam aus Neckartailfingen, Pia und Joshua Kümmerle, benötigen knapp fünf Minuten länger für den Treppenlauf und landeten auf Platz 188. Doch Zeit und Platzierung spielen eigentlich keine Rolle. „Wichtig war allein, dass wir alle oben angekommen sind“, sagt der Aichtaler Bürgermeister Sebastian Kurz, der aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr seines Wohnortes Neckartailfingen ist. Seit 2017 machen er und seine Kameraden regelmäßig beim „Firefighter Stairrun“ mit. Diesmal landete er auf Platz 195. Erstmals an den Start ging der Neckartailfinger Bürgermeister Wolfgang Gogel. Mit Rang 265 bei seiner Premiere war er mehr als zufrieden.

In voller Schutzausrüstung – knapp 25 Kilo schwer – gingen die Feuerwehrleute ins Wettrennen. Foto: privat

Ein Zeichen für das Ehrenamt

Das Training im Vorfeld hat sich ausgezahlt: Zweimal waren die Neckartailfinger den Colorado Tower in Stuttgart hochgestiegen, der 34 Stockwerke hat. Und wozu die ganze Tortur? „Was nach einem sportlichen Wettkampf klingt, ist für uns mehr als das“, betonen Kurz und Gogel. „Es ist ein Zeichen für das Ehrenamt. Wir laufen für die, die sich Tag und Nacht in den Dienst der Allgemeinheit stellen.“ Der Wettbewerb vermittle „einen kleinen Eindruck davon, was unsere Einsatzkräfte im Ernstfall leisten müssen“.