Die Schöckinger Feuerwehr kämpft um Platz, es fehlen etwa Umkleiden für Frauen. Die Stadträte haben den Neubau von Garagen gebilligt. Doch es fehlt das Geld.
Das Schöckinger Feuerwehrhaus ist zu klein, die Situation für die Einsatzkräfte ist nicht optimal. Der Ditzinger Feuerwehrkommandant Peter Gsandner fand deutliche Worte, als er den Stadträten die Situation im Gebäude des kleinsten Ditzinger Teilorts beschrieb. „Die Sanitärräume für die Frauen sind beschämend, für die Männer zu klein.“ Die Notwendigkeit zu Verbesserungen der Situation bei der Schöckinger Feuerwehr stellten die Stadträte nicht infrage. Sie billigten die Planung zum Neubau von Garagen in Ergänzung des bestehenden Feuerwehrgebäudes. Damit soll in der dann umgestalteten Fahrzeughalle auch Platz für die erforderlichen Sanitärräume geschaffen werden.
Haushaltskonsolidierung gefährdet Feuerwehr-Neubau in Ditzingen
Das Ja der Stadträte ist nicht gleichbedeutend mit einem Baubeschluss. Die Modernisierung erfolgt, wenn der Rat trotz Haushaltskonsilidierung an dem Projekt festhält. Doch die Diskussion über Einsparungen im laufenden Haushalt steht noch aus.
Notwendig wird diese Diskussion aus Sicht der Verwaltung angesichts der weit hinter den Erwartungen zurückbleibenden Gewerbesteuereinnahmen, zumal die Verwaltung – anders als in der Vergangenheit – eine schnelle Erholung der wirtschaftlichen Situation nicht erwartet: der Maschinenbauer Trumpf beispielsweise, einer der wesentlichen Gewerbesteuerzahler der Kommune, hat vor wenigen Tagen angekündigt, rund 1000 Stellen zu streichen. Allein am Stammsitz in Ditzingen sollen offenbar 430 der 6200 Stellen abgebaut werden. In dieser Situation befasst sich der Gemeinderat mit dem geplanten Neubau von Garagen, um das bestehende Feuerwehrgerätehaus in der Waldstraße zu ergänzen. In der Vergangenheit war eine Scheune neben dem Feuerwehrhaus als Lager genutzt worden. Weil die Scheune ebenso wie das dazugehörige Wohngebäude nicht mehr standsicher waren, steht die Scheune der Wehr nicht mehr zur Verfügung.
Neubau von Garagen geplant
Als Zwischenlösung wurde bereits eine andere Lagerfläche angemietet. In der Scheune waren unter anderem der Notstromanhänger und eine Notküche untergebracht. In der neuen Garage sollen künftig der Mannschaftstransportwagen, ein Anhänger sowie diverse technische Einrichtungsgegenstände untergebracht werden. Die Kosten für Planung und Neubau werden auf 150 000 Euro geschätzt.
Der Neubau der Garagen wird parallel mit dem Umbau des Feuerwehrgerätehauses geplant. Das Gerätehaus wurde 1977 gebaut. Es entsprach den damaligen Standards. Doch „diese entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen“, teilt die Verwaltung mit: Die Umkleideräume im Erdgeschoss seien für die Anzahl der Einsatzkräfte zu klein, die weiblichen Einsatzkräfte müssten sich in einer provisorischen Umkleidekabine in der Fahrzeughalle umziehen. Ungenügend ist zudem nicht nur die Größe der Spinde. Offenbar muss auch der Sanitärbereich modernisiert werden: Für die männlichen Einsatzkräfte stünden im gesamten Gebäude zwei Toiletten zur Verfügung. Weibliche Einsatzkräfte hätten lediglich eine Toilette im ersten Obergeschoss zur Verfügung, so die Verwaltung.
Modernes Hygienekonzept bisher nicht umsetzbar
Bisher im Schöckinger Gerätehaus nicht umsetzbar ist darüber hinaus das Hygienekonzept. Dabei wird aus Schutz für die Gesundheit auf eine strikte Trennung von Einsatz- und Privatkleidung geachtet, um die Kontamination mit Gefahrstoffen zu vermeiden. Im Feuerwehrhaus der Kernstadt ist dieses so genannte Schwarz-Weiß-Konzept bereits eingeführt. Das Hygienekonzept werde inzwischen von der Unfallkasse gefordert.