Bleibt die Wache 5 im Gewerbegebiet Tränke oder soll sie nach Möhringen umziehen. Foto: Rüdiger Ott

Das Stadtplanungsforum möchte die Feuerwehr in der Tränke in Degerloch halten.

Degerloch - Geht es nach Hans Werner Kastner, bleibt die marode Wache 5 der Feuerwehr, wo sie ist: im Gewerbegebiet Tränke. Kastner, seines Zeichens Architekt aus Hoffeld und zudem Vorsitzender des Stadtplanungsforums, verfügt zweifelsohne über Expertenwissen. Aber seine Meinung steht gegen die von Stadtverwaltung und Politik. Denn diese favorisieren einen Neubau in Möhringen. Die Kosten: mehr als 14 Millionen Euro. „Der Planungsgrundsatz Innen- vor Außenentwicklung und Nachverdichtung bestehender Bebauung sollte auch hier gelten“, sagt Kastner und begründet damit seine Kritik. Die hat er in einem Brief zusammengefasst und an den Oberbürgermeister Wolfgang Schuster und den Finanzbürgermeister Michael Föll geschickt.

Dass der Flachdachbau sanierungsbedürftig ist, ist unstrittig. Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten. Ein schrittweiser Neubau während des laufenden Betriebs in Degerloch oder ein Neubau anderswo. Dass die Stadt die zweite Variante bevorzugt, kann Kastner nicht nachvollziehen. Die stets vorgebrachten Argumente des Platzmangels, der höheren Kosten und der Beeinträchtigung des Betriebs erschließen sich ihm nicht. „Warum kann man über der Fahrzeughalle nicht mehrgeschossig bauen?“, fragt er. Für den Schulungstrakt stellt er sich einen viergeschossigen Bau vor. An der Chemnitzer Straße könnte ein Interimsbau entstehen. In der Fahrzeughalle könnten während der Bauzeit zwei Autos hintereinander parken. „Über diese Punkte wurde nicht nachgedacht, zumindest wurde zu wenig darüber diskutiert“, sagt er.

Das stimmt nicht, Gutachter haben sich ausführlich mit dem Thema beschäftigt. Die Experten von Nixdorf-Consult legten drei Gutachten vor, 2008, 2009 und 2011. Im bislang letzten Papier empfahlen die Fachleute den Neubau in Möhringen. Die Alternative wäre drei Millionen Euro teurer, vom Ablauf komplizierter und vom Ergebnis schlechter, weil enger. Doch hat die Stadt die Rechnung ohne die Besitzer der Möhringer Grundstücke gemacht. In Frage kommen entweder die Fläche, auf der die EnBW an der Sigmaringer Straße ein Regionalzentrum betreibt, oder das benachbarte Hansa-Areal. Mit keinem der Besitzer ist man sich bisher einig geworden.