In Weilheim brannten in der Nacht zum Dienstag auf der Gebäuderückseite einer Firma in der Talstraße zwei Wohnmobile völlig aus. Ein drittes Mobil wurde in Mitleidenschaft gezogen. Foto: 7aktuell.de/Sven Friebe

Brandstiftungen weiten sich auf Region und Land aus – Polizei vermutet Trittbrettfahrer.

Esslingen/Freiburg - Nach drei Brandstiftungen an Autos in Stuttgart gibt es nun neue Fälle in Kirchheim, Weilheim und in Freiburg. Dabei sind 150.000 Euro Sachschaden entstanden. Die Motivation der Täter scheint unterschiedlich zu sein.

Berliner Verhältnisse herrschen in Baden-Württemberg bei weitem nicht. In der Bundeshauptstadt sind seit Jahresbeginn mehr als 530 Autos durch Brandstiftungen zerstört oder beschädigt worden. Dagegen nehmen sich die jüngsten Vorfälle in der Region und im Land bescheiden aus. Doch es kommen mittlerweile täglich neue hinzu - am Dienstag in Kirchheim und Weilheim im Kreis Esslingen. Insgesamt sind damit binnen einer Woche in Stuttgart und Umgebung zehn Autos ausgebrannt und vier weitere beschädigt worden. In Freiburg sind am Dienstagmorgen ebenfalls mehrere Fahrzeuge angezündet worden.

Im Kirchheimer Stadtteil Jesingen ging um 3.20 Uhr in der Straße Im Heges eine Mercedes-A-Klasse in Flammen auf. Ein BMW und ein Opel wurden ebenfalls beschädigt. Nur 20 Minuten später meldeten Zeugen ein Feuer im Weilheimer Industriegebiet. In der Talstraße brannten zwei gebrauchte Wohnmobile völlig aus, ein drittes wurde in Mitleidenschaft gezogen. Verletzt wurde niemand, der Sachschaden beträgt insgesamt um die 100.000 Euro. "Wir gehen wegen der örtlichen und zeitlichen Nähe sowie der Spurenlage davon aus, dass es in beiden Fällen dieselben Täter gewesen sind", sagt der Esslinger Polizeisprecher Michael Schaal. Vermutlich handle es sich um Trittbrettfahrer der bisherigen Fälle.

In Freiburg könnte ein politischer Hintergrund bestehen

In Stuttgart hatten in den vergangenen Tagen mehrere Autos im Osten und ein Kleintransporter in Riedenberg gebrannt. "Wir ermitteln auf Hochtouren", sagt Polizeisprecher Olef Petersen. Nach wie vor gibt es keine Hinweise auf eine politische Motivation der Täter oder gezielte Anschläge auf die Betroffenen. Auch hier sind wohl eher Trittbrettfahrer am Werk gewesen.

Anders gelagert sein könnte ein Fall aus Freiburg. Unbekannte haben dort am frühen Dienstagmorgen zwei Autos des Regierungspräsidiums angezündet. Die auf einem Behördenparkplatz abgestellten Fahrzeuge brannten aus. Ein daneben stehender Kastenwagen wurde durch die Hitze beschädigt. An zwei weiteren Autos auf dem Gelände versuchten die Täter vergeblich, Feuer zu legen. In der Nähe ging zudem ein Motorroller in Flammen auf. Der Schaden liegt bei insgesamt rund 50.000 Euro.

Bei den Fällen in Freiburg könnte ein politischer Hintergrund bestehen. Die Polizei hält einen Zusammenhang mit der Räumung einer Wagenburg Anfang August für möglich. Danach hatten Linksautonome ein Polizeiauto angegriffen und Scheiben des Regierungspräsidiums eingeworfen.

Die Esslinger Polizei bittet um Zeugenhinweise an die Kriminalpolizei Nürtingen unter 07022 / 9224 - 0. Wer Angaben zu den Stuttgarter Fällen machen will, kann dies unter 0711 / 8990 - 5461 tun.