André Fode zeigt einen Dauerdrucklöscher: Gibt das Gewinde nach, kann der Feuerlöscher zum gefährlichen Geschoss werden. Foto: Fritzsche

Warum Feuerlöscher regelmäßig gewartet werden müssen, warum sie auch gefährlich sein können, und welches Modell sich gut eignet, erklärt André Fode. Er ist Inhaber der Firma Frafo, die sich auf Feuerschutz und technische Gase spezialisiert hat.

Plattenhardt - Zur Weihnachtszeit gibt es viele Brandgefahren im Haus: Auf dem Adventskranz und am Weihnachtsbaum brennen Kerzen, auf dem Herd köchelt das Festtagsessen. Ein Feuerlöscher im Haus ist nie verkehrt, sagt André Fode. Seine Plattenhardter Firma Frafo ist auf Feuerschutz spezialisiert.

Wann sollte ich einen Feuerlöscher benutzen?

„Feuerlöscher sind nur für Entstehungsbrände geeignet“, sagt Fode. Ist also ein Vorhang oder ein Papierkorb in Brand geraten, und der Brand noch klein, hilft der Feuerlöscher. „Wenn das Feuer sich schon ausgebreitet hat, eventuell schon das halbe Zimmer brennt, dann gilt: sich in Sicherheit bringen und die Feuerwehr anrufen.“

Welchen Feuerlöscher brauche ich?

In Privathaushalten empfiehlt Fode einen Schaumlöscher. Der Schaum löscht zielgenau dort, wo er eingesetzt wird, und verbreitet sich nicht im Raum, wie es beispielsweise bei Pulverlöschern oft der Fall ist. „Das Pulver ist staubig, und die Salze und Phosphate darin können sich etwa in elektronischen Geräten absetzen und sie kaputt machen.“

In Firmen stehen oft CO2-Löscher, insbesondere in Räumen mit vielen elektronischen Geräten, wie etwa Serverräumen. „Sie löschen rückstandsfrei“, erklärt Fode. Soll heißen: Es sind keine Schaum- oder Pulverreste da, die die Geräte zerstören. Allerdings stehen CO2-Löscher permanent unter Druck, weshalb sie nicht in zu kleinen Räumen stehen dürfen und montiert sein sollten. „Ein Fall für den Profi.“ Denn auch sie müssen gewartet und nachgefüllt werden, erklärt der Experte. Für Großküchen wiederum ist vorgeschrieben, dass spezielle Fettbrandlöscher vorhanden sein müssen, falls Öl oder Fett auf dem Herd in Brand gerät.

Warum müssen Feuerlöscher regelmäßig gewartet werden?

Jeder Feuerlöscher – egal welches Modell, egal wo er steht – muss alle zwei Jahre vom Profi gewartet werden. André Fode sagt, bei ihm koste die Entsorgung je nach Größe des Feuerlöschers zwischen zehn und 60 Euro. „Den neuen gibt es dann aber oft vergünstigt dazu.“ Viele Modelle – etwa aus Baumärkten oder Discountern – sind Dauerdrucklöscher. Die Behälter stehen permanent unter Druck. „Umso wichtiger ist es, dass das Gewinde und das Überdruckventil noch gut funktionieren, was bei der Wartung überprüft wird.“

Mitte November sind Mitarbeiter der Müllabfuhr in Filderstadt mit dem Schrecken davongekommen, als ein Feuerlöscher durch den Druckablass zum gefährlichen Geschoss wurde. Glücklicherweise kein Mensch, nur ein Auto kam dabei zu Schaden. Der Feuerlöscher war illegal im Hausmüll entsorgt worden. „Ich gehe davon aus, dass das Gewinde aufgegangen ist, als es im Müllauto gequetscht wurde“, meint Fode. „Das hätte schlimm ausgehen können.“ Feuerlöscher dürften daher nur von Spezialfirmen entsorgt werden. Bei Dauerdrucklöschern ist die Wartung aufwendig. Fode setzt auf Aufladelöscher: „Die sind drucklos und funktionieren mit Patronen, erst bei Benutzung wird Druck aufgebaut.“ Danach baue sich der Druck von selbst ab. Diese Feuerlöscher können kaum zum gefährlichen Geschoss werden.

Können Feuerlöscher mehrmals benutzt werden?

„Ja, aber nach jeder Benutzung muss er gewartet werden“, so André Fode. Das übrig gebliebene Pulver kann nach Kontakt mit CO2 und Feuchtigkeit verklumpen, die Patrone muss ausgetauscht werden, Schaum oder Pulver müssen nachgefüllt werden. Ebenfalls eine Aufgabe für die Profis.