Der Mond schiebt sich während einer ringförmigen Sonnenfinsternis in Puerto San Julian in Argentinien an der Sonne vorbei. Foto: AP/dpa/Natacha Pisarenko

Ein Feuerring am Himmel: Dieses Schauspiel kommt nur selten vor. Astronomie-Fans in Südamerika konnten es gerade für einige Minuten beobachten. Und das sind die Bilder dieses faszinierenden Himmelsspektakels.

Menschen auf der Osterinsel sowie im südlichen Chile und Argentinien haben eine ringförmige Sonnenfinsternis erlebt. Dabei schob sich der dunkle Neumond vor die Sonne und bedeckte sie so für wenige Minuten, aber nicht komplett. Der Mond erschien den Beobachtern etwas kleiner als die Sonne, sodass ein leuchtender Ring der Sonne sichtbar blieb.

 

Nur an wenigen Orten im Süden Lateinamerikas sichtbar

Das astronomische Spektakel konnte nur von wenigen bewohnten Gebieten aus beobachtet werden und auch dort nur, falls keine Wolken im Weg waren. Die Zone, in der die ringförmige Phase sichtbar war, lag nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde Nasa vor allem im Pazifik. Sie begann südlich von Hawaii, überquerte den Ozean mit der Osterinsel darin, ging über den Südzipfel Südamerikas und endete im Südatlantik.

Puerto San Julian: Menschen beobachten eine ringförmige Sonnenfinsternis. Foto: AP/Natacha Pisarenko/dpa
Menschen beobachten mit speziellen Schutzbrillen ausgestattet eine Sonnenfinsternis. Millionen Menschen in Teilen von Nord-, Süd- und Mittelamerika haben am Samstag eine seltene Feuerkranz-Sonnenfinsternis bewundert Foto: XinHua/Francisco Canedo/dpa

In anderen Teilen Südamerikas, auf Hawaii und in der Antarktis war eine partielle Sonnenfinsternis zu sehen, also bedeckte der Mond die Sonne nur teilweise an einer Seite. Das sieht aus, als sei ein Stück abgebissen.

Der Mond schiebt sich während einer ringförmigen Sonnenfinsternis in Puerto San Julian in Argentinien an der Sonne vorbei. Foto: AP/Natacha Pisarenko/dpa
Ein Teil der südlichen Hemisphäre wurde Zeuge einer Sonnenfinsternis. Foto: dpa/Lucas Aguayo
Der dunkle Neumond steht über Chile teilweise vor der Sonne. Foto: dpa/Lucas Aguayo
Der Mond bewegt sich während einer ringförmigen Sonnenfinsternis über die Sonne. Foto: AP/Esteban Felix
Um sich dann komplett vor die Sonne zu schieben. Foto: AP/Esteban Felix

Dass ein Ring der Sonne sichtbar blieb, hängt mit dem Abstand des Mondes von der Erde zusammen. Da der Mond zu dieser Zeit besonders weit von der Erde entfernt war, erschien er kleiner als normalerweise.

Deswegen reichte die Größe der Scheibe nicht aus, um die Sonnenscheibe vollständig zu bedecken. Das Ergebnis wird von Sonnenfinsternis-Fans als „Feuerring“ beschrieben.

Die Maßnahmen zum Schutz der Augen waren mitunter extravagant. Foto: dpa//Lucas Aguayo
Das astronomische Spektakel konnte nur von wenigen bewohnten Gebieten aus beobachtet werden und auch dort nur, falls keine Wolken im Weg waren. Foto: AP/Natacha Pisarenko/dpa

Etwa zwei bis fünf Sonnenfinsternisse gibt es weltweit jedes Jahr, darunter fallen allerdings auch partielle Sonnenfinsternisse. In Deutschland war zuletzt im August 1999 eine totale Sonnenfinsternis zu sehen, die nächste folgt im September 2081.

Das geschieht bei einer Sonnenfinsternis

  • Eine Sonnenfinsternis ist ein seltenes Ereignis, weil dafür mehrere Faktoren zusammenkommen müssen:Sie kann nur bei Neumond eintreten und wenn der Mond genau zwischen Erde und Sonne steht.
  • Der Mond zieht durch die Neigung seiner Bahn meist ober- oder unterhalb der Sonne vorbei. Maximal zwei bis vier Sonnenfinsternisse gibt es jährlich irgendwo auf der Erde.
  • Bei einer Sonnenfinsternis schiebt sich der Mond zwischen Sonne und Erde. Der Mond kreist um die Erde, die Erde wiederum um die Sonne. Ab und zu kommt es darum vor, dass alle drei Himmelskörper im Weltall in einer Linie stehen.
  • Steckt der Mond zwischen Sonne und Erde, verdeckt er uns für einen kurzen Moment den Blick zur Sonne. Die Sonne wirkt finster.
  • Bei manchen Sonnenfinsternissen scheint die Sonne komplett verschwunden. Nur ein heller Ring strahlt noch um den dunklen Kreis herum.
So entsteht eine Sonnenfinsternis. Foto: dpa-Infografik

Augen gut schützen

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) warnt davor, das Ereignis ungeschützt zu beobachten – egal, ob mit bloßem Auge, durch Ferngläser, Kameras oder Teleskope. Die zum Beobachten mit bloßem Auge genutzten Sonnenfinsternisbrillen sollen laut Bundesamt nach EU-Normen als sicher gelten, dürfen keine Kratzer oder Löcher haben und sollen möglichst nah am Gesicht anliegen.

Ein direkter und ungeschützter Blick könne in kürzester Zeit die Netzhaut schädigen. Durch die Brillen sollten höchstens 0,001 Prozent des Sonnenlichts durchkommen. Herkömmliche Sonnen- oder Schweißerbrillen, aber auch andere mögliche Behelfsmittel seien nicht geeignet. Für optische Geräte gebe es im Fachhandel spezielle Filteraufsätze oder Folien.