Christoph Sonntag präsentiert sein Kabarett-Programm auf der Feuerbacher Kirbe Foto: dpa

Vom Freitag, 6. September, bis Montag, 9. September, dauert die Feuerbacher Kirbe. Neben Bier und Hendl und Blasmusik wird auch Kabarett im großen Festzelt angeboten: Christoph Sonntag kommt.

Feuerbach - Ein Publikumsmagnet war die Feuerbacher Kirbe schon immer: Im Jahr 1904 kamen etwa 15 000 Besucher zu dem Traditionsfest. So steht es jedenfalls in der Feuerbacher Chronik. Damals drängelten sich die Massen noch in der oberen Stuttgarter Straße an der Ecke Hohewartstraße, vor allem im Bereich der früheren Solitudeschule. Einst standen dort in der Nähe des Biberturms während der Kirbe Karussellbuden und Krämermarktstände: „Im Jahr 1905 musste die Eisenbahnverwaltung sogar Extrazüge aus Stuttgart einsetzen, die die zahlreichen Besucher nach Feuerbach brachten“, schreibt Heimathistoriker Karl Müller in einem der Feuerbacher Geschichtsblätter über das Traditionsfest.

Irgendwann wurde die Kirbe auf den heutigen Festhallenplatz an der Kärntner Straße verlegt, wann genau, geht aus der besagten Chronik nicht hervor. Sei’s drum, am kommenden Wochenende ist es wieder soweit. Vom Freitag, 6. September, bis Montag, 9. September, steigt das Feuerbacher Traditionsfest. „Alte Zeiten, neue Zeiten“ heißt passend dazu das Programm von Christoph Sonntag. Der schwäbische Kabarettist gastiert am Sonntagabend im Zelt (siehe Infokasten).

Musikverein engagiert Christoph Sonntag

Von 17 Uhr an muss daher dieser Ort komplett geräumt werden, und von 17.30 Uhr an beginnt der Einlass für die Gäste mit den Eintrittskarten. 26,50 Euro pro Person kostet diese sonntägliche Premiere. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Der Musikverein Stadtorchester Feuerbach (MSF) bewirtschaftet seit nunmehr fünf Jahrzehnten das große weiße Zelt auf dem Festplatz. Christoph Sonntags Auftritt soll der Höhepunkt und Top-Act dieses 50-Jahr-Jubiläums werden. „Wir wollen den Feuerbachern in diesem Jahr etwas ganz besonderes bieten“, sagt Marion Berger vom MSF.

Doch damit lange nicht genug. Den Auftakt in dieses feucht-fröhliche Feiermarathon-Wochenende bestreitet wie gewohnt das jüngere Kirbe-Publikum. Ihr Spektakel heißt „Rock the tent“. Es startet am Freitagabend um 20 Uhr, Einlass ist frei. In diesem Jahr spielen „Deja vu & Horn Connection“ und „So what“. Am Samstag geht es um 16 Uhr mit dem Musikverein Stadtorchester Feuerbach unter der Leitung von Berthold Huß weiter. Im Anschluss spielt der Musikverein Korntal. Anschließend geben die Gastgeber vom MSF wieder Gas. Von 20 Uhr an lautet Stimmung, Rock und Pop das Motto.

EU-Kommissar Günther Oettinger im Kirbezelt

Richtig zünftig geht es beim Kirbe-Meedich im Festzelt zu. Ein Hauch von politischem Aschermittwoch weht dann durch das Zelt. Blasmusik ertönt, der Geruch von frisch gezapftem Bier und Brathendl liegt schwer in der Luft, und die lokale Politik-Prominenz stimmt sich vermutlich schon mal auf den Endspurt im Wahlkampf und die Bundestagswahl am 22. September ein.

Aller guten Dinge sind drei. Die früheren Ministerpräsidenten Lothar Späth und Erwin Teufel waren schon in früheren Jahren bei der Kirbe in Feuerbach, haben dort erst ihre Reden und dann den Holzhammer geschwungen.

Diesmal kommt Ex-Landesvater Günther Oettinger, um den Fassanstich zu zelebrieren. Der EU-Kommissar springt für die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer ein, die abgesagt hat. Am Montagabend gegen 22 Uhr ist dann Zapfenstreich im Festzelt.