Foto: Torsten Ströbele

Die Küche wird wohl im Sommer 2013 für rund 200 000 Euro umgebaut.

Feuerbach - Schnitzel, Bratwürste und Pommes: Diese Gerichte könnten künftig nicht mehr auf der Speisekarte in der Feuerbacher Festhalle zu finden sein. „Wenn die Küche umgebaut ist, wird man dort nicht mehr braten können“, sagte die Bezirksvorsteherin Andrea Klöber vor kurzem im Rahmen einer Sitzung mit Feuerbacher Vereinsvertretern. Die neue Einrichtung – von der Entlüftung bis zur Absaugung – sei nicht darauf ausgelegt, in der Küche mit Fett zu hantieren.

Helmut Wirth, der Vorsitzende des Wein-, Obst- und Gartenbauvereins (WOGV), hat deshalb schon die Herbstfeier seines Vereins im kommenden Jahr abgesagt: „Ich persönlich kann mit der Küchensituation leben, aber meine Mitglieder sind nicht zufrieden. Und wenn keine Leute zu einer Veranstaltung kommen, dann muss ich sie auch nicht stattfinden lassen.“ Seine Mitglieder würden nicht auf Rostbraten, Schnitzel und Bratwürste verzichten wollen. Das sei schnell klar geworden, nachdem die Küche in der Festhalle schon seit rund einem Jahr nicht mehr in vollem Umfang genutzt werden könne. Viele Leute hätten sich über die veränderte Speisekarte beim vergangenen Herbstfest beschwert.

Und auch der Vorsitzende der Chorvereinigung, Kurt Steger, ist der Meinung, „dass in einer Küche auch gebrutzelt werden muss. Da bin ich ganz der Meinung von Helmut Wirth“ – selbst wenn die Chorvereinigung bei ihren Veranstaltungen in der Festhalle die Küche nicht nutzt.

Es soll eine Selbstversorger-Küche werden

Sechs Mal im Jahr mietet Heike Brenner mit ihrer Tanzschule den Bonatz-Bau an. Und auch sie ist mit den Umbauplänen nicht einverstanden: „Das kann nicht sein, dass in der Festhalle nichts mehr gebraten werden kann.“ Der Großteil ihrer Gäste sei jung und wolle am liebsten Schnitzel und Pommes essen. Das sei dann nicht mehr möglich – vor allem, nachdem alle Geräte in der Küche vorhanden seien, die man zum Braten braucht. „Ich finde es Quatsch, dass man die Küche so umbauen will, obwohl der jetzige Zustand vollkommen ausreicht“, meint Brenner.

Ganz so sei es nicht, heißt es beim Schulverwaltungsamt. Teilweise seien die Geräte in der Küche veraltet und aus hygienischen Gesichtspunkten nicht mehr zu verwenden. Wie viel Geld letztlich in den Umbau investiert werden müsse, könne und wolle man derzeit aber noch nicht sagen. „Die Planungen laufen noch und sollen im Februar beendet sein“, sagt ein Mitarbeiter des Schulverwaltungsamtes, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. „Wir haben eine Summe in unserem Bauunterhaltungsbudget reserviert, werden die wohl aber noch einmal korrigieren müssen.“

Bezirksvorsteherin Andrea Klöber geht davon aus, dass es sich um rund 200 000 Euro handeln wird, die in die Küche investiert werden. Damit seien sicherlich nicht alle Wünsche zu erfüllen: „Aber in den vergangenen Monaten hat sich bei vielen Veranstaltungen auch gezeigt, dass es nicht unbedingt Schnitzel, Bratwürste und Pommes geben muss.“ Es sei schon lange klar gewesen, dass wenn es keinen Pächter mehr in der Festhalle gebe, auch die Kochküche aufgegeben werde. Und das ist nun seit rund einem Jahr der Fall.

Auf Wunsch vieler Vereine und einem Beschluss des Bezirksbeirats aus dem Jahr 2010 wurde dem Pächter zum Jahresende 2011 gekündigt. Ein Rückbau zur Selbstversorger-Küche sei nun angestrebt, berichteten Helmut Schmid und Dominik Scheufler vom Schulverwaltungsamt vor etwa einem Jahr im Rahmen der letztjährigen Vereinssitzung im Feuerbacher Rathaus. Eine große Herdplatte solle bleiben. Aber es sei künftig eher an eine Verteiler-, als an eine Kochküche gedacht. Im Februar/März kommenden Jahres, wenn die Umbaupläne fertig sind, sollen sie in einer Sitzung des Bezirksbeirats vorgestellt werden.