Wenn rund um das Höhenfreibad Killesberg alles zugeparkt ist und Stellenplatzsuchende auf der Straße wenden, kommt der Verkehr häufig zum Erliegen. Foto: Leonie Hemminger

An heißen Tagen ist rund ums Höhenfreibad die Hölle los.

Feuerbach - Schon morgens beim Aufstehen zeigt das Thermometer mehr als 20 Grad und im Laufe des Tages wird es heißer und heißer. „Komm, lass uns Schwimmen geh’n“, verabreden sich viele bei den schweißtreibenden Temperaturen der vergangenen Tage und pilgern spätestens nachmittags in die umliegenden Freibäder. Doch die Massenflucht ins erfrischende Nass hat auch ihre automobilen Schattenseiten. Alles wird zugeparkt. Und auf den Straßen rund um das Höhenfreibad Killesberg geht es chaotisch zu. Erst füllen sich die Parkplätze und Stellflächen vor dem Haupteingang, dann die Lenbachstraße. Irgendwann schwappt der Park-Suchverkehr ins nahe Wohngebiet. Regelmäßig werden Halteverbotzonen, Brandschutzbereiche, Garageneinfahrten oder Zufahrten zu Privatgrundstücken zugeparkt. Selbst auf der Wiese zwischen Lenbach- und Happoldstraße werden Autos abgestellt.

„Am Dienstag gegen 15 Uhr war ich hier, da sind die Autos die Lenbachstraße in drei Spuren und auch auf dem Gehweg hoch- und runtergefahren“, sagt eine Anwohnerin. Eine junge Frau habe sich mit ihrem Kinderwagen kaum einen Weg durch die Menschen- und Blechmenge bahnen können. Auch die Garagen ihrer Nachbarn am Ende der Straße seien an heißen Sommertagen oft zu geparkt; die Anwohner müssten große Umwege in Kauf nehmen, um der Blechlawine zu entgehen. „Ich wohne seit sechs Jahren hier, und es ist jedes Jahr das Gleiche“, klagt die junge Feuerbacherin.

Der Polizei ist das Problem bekannt. „Gerade haben wir wieder eine Beschwerde von einem Anwohner bekommen“, sagt Revierleiter Jörg Schiebe. Seine Mitarbeiter im Polizeirevier Feuerbach an der Kärntner Straße 18 kümmern sich darum. Die Polizeistreifen behalten bei diesen Wetterlagen die Verkehrssituation rund um das Freibad im Höhenpark Killesberg im Auge. „Wir sind regelmäßig vor Ort tätig, können aber selbstverständlich nicht rund um die Uhr präsent sein“, sagt Schiebe. Letzteres sei personell einfach nicht zu schaffen. Trotzdem werden Falschparker in der Regel gebührenpflichtig verwarnt. Außerdem versucht die Polizei, wenn sie vor Ort ist, diejenigen Halter, deren Fahrzeuge den Verkehr massiv behindern, zu ermitteln. „Wir lassen auch Durchsagen im Bad machen“, sagt Schiebe. „In den vergangenen Tagen mussten wir dennoch mehrere Fahrzeuge abschleppen lassen“, sagt der Leiter des Polizeireviers Feuerbach.

Erweiterung des Parkraums aus Platzgründen nicht möglich

Auch die Mitarbeiter des Amts für öffentliche Ordnung kontrollieren an heißen Sommertagen verstärkt rund um die Freibäder. „Am Killesberg ist es ganz extrem“, beschreibt der Leiter der Verkehrsüberwachung Joachim Elser die Situation. Ab 14.30 oder 15 Uhr würde sich die Lage meist zuspitzen. Am Mittwoch, dem bisher heißesten Tag des Jahres, seien rund um das Höhenfreibad 80 Verwarnungen ausgestellt worden, berichtet Elser. Die Höhe der Geldbußen würde je nach Parkvergehen zwischen 15 und 35 Euro betragen. Wenn Rettungswege zugestellt sind, wird die Polizei zum Abschleppen hinzugezogen. Doch auch damit ändert sich die Situation nicht wirklich: „Kaum haben wir ein Fahrzeug abschleppen lassen, steht kurz darauf das nächste Auto in der Lücke“, sagt Elser.

Eine Lösung des Problems kennt der Leiter der Verkehrsbehörde allerdings auch nicht. „Eine Erweiterung des Parkraums ist am Höhenfreibad aus Platzgründen nicht möglich“, sagt Elser. Er empfehle allen Besuchern, auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen oder Fahrgemeinschaften zu bilden. „Aber man kann eben nur an die Leute appellieren.“