Oberhalb des Karl-Munz-Weges steht auf dem Feuerbacher Höhenweg dieses eingezäunte Häuschen. Dahinter ragt die Mobilfunkanlage gen Himmel. Foto: Torsten Ströbele

Der Betreiber der Mobilfunkanlage am Lemberg betont, dass keine Gesundheitsgefahr bestehe.

Stuttgart-Feuerbach - Aufmerksamen Spaziergängern entlang des Feuerbacher Höhenwegs ist es sofort aufgefallen: Seit einigen Wochen wird der etwas in die Jahre gekommene Funkmast oberhalb der Hattenbühlschule wieder funktionstüchtig gemacht.

„Der war in den vergangenen zehn Jahren sicher nicht in Betrieb“, vermutet Fritz Weber. Der Pressereferent des hiesigen Bürgervereins und Organisator der alle zwei Jahre stattfindenden Putzete am Höhenweg kennt sich am Lemberg bestens aus. Er ist überrascht, dass hier einfach Fakten geschaffen werden, ohne dass die Bevölkerung vorher informiert wird. Auch Bezirkvorsteherin Andrea Klöber hat nichts von Arbeiten am Feuerbacher Höhenweg gehört.

Die Ergebnisse sind eindeutig

Weber weiß von Ängsten der Bürger, die nur wenige Meter von dem Funkmasten entfernt einen Garten besitzen oder dort in der Nähe am Karl-Munz-Weg wohnen. Man befürchte gesundheitliche Schäden. Ist diese Sorge berechtigt? „Die Genehmigungen für die Sendemasten erteilt die Bundesnetzagentur. Wenn diese Behörde den Betreibern eine Zulassung erteilt, ist zumindest rational das Thema Gesundheitsgefährdung bei uns vom Tisch“, sagt Werner Flad, der Leiter des Amtes für Umweltschutz. Dann sei alles überprüft worden.

Auch die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) lasse aber die Funkwellen regelmäßig messen. Im Jahr 2009 hat der Tüv Süd das letzte Mal an insgesamt 598 Punkten im Land die Werte der Sendeanlagen ermittelt. Die Ergebnisse sind eindeutig: Die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte wurden bei UMTS-Mobilfunkanlagen weit unterschritten – noch nicht einmal 0,1 Prozent der Grenzwerte wurden durchschnittlich ausgeschöpft.

Stoffwechsel-, Schlaf- und Herzrhythmusstörungen

Auch am Lemberg soll es sich um eine solche UMTS-Mobilfunkanlage handeln. „Wir bauen sie seit April, um die Versorgung in Teilen von Feuerbach und Weilimdorf zu verbessern“, sagt Jörg Borm von der Pressestelle der E-Plus Mobilfunk GmbH. „Dazu nutzen wir den bestehenden Funkmasten der Deutschen Telekom.“ Er rechne damit, dass die Arbeiten bis Ende Juni abgeschlossen sind und die Anlage dann in Betrieb gehen kann. „Vom Lemberg aus wird der Empfang in den beiden Stadtteilen mit mobilen Datendiensten wie sie heute von Smartphones und Tablets genutzt werden, deutlich verbessert“, sagt Borm.

Er wisse um die Verunsicherung in Teilen der Bevölkerung und um die Angst, dass elektromagnetische Wellen Einfluss auf die Gesundheit nehmen. Kritiker der UMTS-Technik vermuten, dass die elektromagnetischen Felder zu Stoffwechsel-, Schlaf- und Herzrhythmusstörungen führen, gewebeschädigend oder krebserregend sein können. „Einschlägige Studien haben in den vergangenen Jahrzehnten aber immer wieder belegt, dass von Mobilfunkanlagen bis heute tatsächlich keine Gefahr ausgeht“, sagt Borm. Als Mobilfunkanbieter sei man gesetzlich verpflichtet, Auflagen beim Aufbau und Betrieb der Anlagen einzuhalten. „Wir erfüllen diese Vorgaben stets, so dass wir sicher sein können, niemanden zu gefährden“, sagt Borm. Wenn überhaupt ein Risiko vom Mobilfunk ausgehe, wäre es wahrscheinlicher, dass es beim Benutzen des Handys bestünde, halte man das Telefon doch direkt an den Kopf.