Das Feuer vom vergangenen Wochenende hat im Vereinsheim der Zierfischfreunde heftige Schäden angerichtet. Etwa ein Drittel des Gebäudes ist abgebrannt. Foto: Mathias Kuhn

Im Vereinsheim an der Nähterstraße hat es am letzten Wochenende gebrannt. Zahlreiche Fische fanden im Feuer den Tod. Der Schaden beläuft sich auf rund 100 000 Euro.

Wangen - Bei Jürgen Bernhard, dem Vorstand der Stuttgarter Zierfischfreunde, sitzt der Schock noch tief. Im Vereinsheim an der Nähterstraße in Stuttgart-Wangen hat es am vergangenen Samstag gebrannt – aus noch ungeklärter Ursache. Die Folgen sind für den Verein gravierend: Das Feuer verursachte nach Angaben der Polizei einen Sachschaden in Höhe von rund 100 000 Euro. Sämtliche Fische, die im Vereinsheim untergebracht waren, fanden im Feuer den Tod. Menschen wurden bei dem Brand nicht verletzt. „Im Moment wissen wir nicht, wie es weiter gehen soll“, sagt der Vorsitzende.

Polizeibeamte, die auf Streife unterwegs waren, bemerkten den Brand um 3.45 Uhr am Samstagmorgen und alarmierten die Feuerwehr. Das Feuer war in einem Lageranbau am Vereinsheim der Zierfischfreunde ausgebrochen. Die Flammen hatten auf den Anbau übergegriffen, in dem Futtermittel, Gerätschaften und etliche Aquarien sowie Zuchtbecken mit zum Teil wertvollen Zierfischen untergebracht waren. Für die Feuerwehr war die Brandbekämpfung schwierig.

Das Grundstück der Zierfischfreunde liegt fernab der engen Nähterstraße; eine direkte Zufahrt zu dem Gebäude gibt es nicht. So mussten die Feuerwehrleute zuerst eine Wasserversorgungsleitung über mehrere hundert Meter durch das Gartengelände verlegen. Gegen 5.15 Uhr war das Feuer dann gelöscht.

Der Brand ist für die Mitglieder schwer zu verdauen

Jürgen Bernhard erfuhr gegen 4 Uhr morgens von dem Brand, als er von einem Anruf der Polizei aus dem Schlaf gerissen wurde. „Ich bin gleich hingefahren. Aber als ich ankam, war schon vieles abgebrannt.“ Dem Vorsitzenden bot sich ein Bild der Verwüstung: Der Anbau war teilweise eingestürzt. Mehrere Fischaquarien, die nahe des brennenden Anbaus aufgebaut waren, hielten den Flammen nicht stand, barsten und liefen aus. Die Fische, die von den Vereinsmitgliedern teilweise jahrelang gezüchtet und gepflegt wurden, lagen verendet auf dem verkohlten Boden.

„Das ist schwer zu verdauen“, sagt Bernhard. „Der Schock saß so tief, dass ich am Samstagmorgen gar nichts mehr wusste. Ich wusste nicht mehr, wo mein Auto steht oder wie ich ins Vereinsheim gekommen bin.“ Dabei lief es für den Verein gerade richtig gut. „Wir hatten gerade unsere Anlage modernisiert und neue Aquarien eingerichtet“, erzählt Bernhard.

In den fünf 1200-Liter-Becken schwammen bis zu dem Feuer zahlreiche Zierfische, darunter etwa 50 wertvolle Exemplare. „Wir hatten im Gebäude acht Diskusfische, die mehrere tausend Euro wert waren“, sagt Bernhard. „Auch in unserem Malawi-Riff haben einige wertvolle Fische gelebt. Diese besondere Mischung an Tieren bekommen wir nie wieder.“

Brandursache ist noch unklar

Bisher konnten die Vereinsmitglieder nur einen kurzen Blick in die Brandruine werfen. Der Eingang ist von der Polizei versiegelt worden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Sicher ist für die Zierfischfreunde, dass nicht nur ihre Tiere tot, sondern auch ein Großteil der Aquarientechnik, Filter und weiteres Zubehör zerstört sind.

Wie es für den Verein künftig weitergeht, weiß Jürgen Bernhard nicht. Das will er gemeinsam mit den 30 Mitgliedern entscheiden, die so viel Herzblut in die Zucht und Pflege der Tiere gesteckt haben. Ein Wiederaufbau des Gebäudes käme aber auf jeden Fall in Frage. „Etwa ein Drittel ist niedergebrannt, aber das Vereinsheim mit der Gaststätte steht noch“, erklärt Bernhard. „Man könnte es also wieder aufbauen.“