Das Gebäude ist einsturzgefährdet. Foto: SDMG

Nach dem Feuer in einem leerstehenden Gebäude auf der Hulb am Sonntag dauerte der Einsatz der Feuerwehr bis in die frühen Morgenstunden.

Böblingen - Nach dem Brand in einem leer stehenden Gebäude in der Karl-Benz-Straße in Böblingen-Hulb sind zwar die Löscharbeiten seit Montagmorgen abgeschlossen. Aber die Ermittlungen der Polizei zur Brandursache laufen noch auf Hochtouren. Es werde wegen des Verdachts auf Brandstiftung ermittelt, sagte eine Polizeisprecherin. Das Haus war am Sonntag um 13.10 Uhr in Brand geraten. Eine dichte, schwarze Rauchwolke stieg über der Hulb auf, sie war sogar in Nachbarorten sichtbar. Sieben Trupps der Feuerwehr aus Böblingen und Dagersheim sowie einige Helfer aus anderen Orten löschten die Flammen unter Atemschutz und verhinderten ein Übergreifen auf andere Gebäude. Verletzt wurde niemand.

Um zu verhindern, dass das Feuer wieder ausbricht, blieben einige Einsatzkräfte auch über Nacht vor Ort, sagte der Pressesprecher der Böblinger Feuerwehr, Mario Schnepf. Das war auch gut so. „Einige Glutnester sind nachts wieder aufgeflammt.“ Erst um sechs Uhr morgens seien die Feuerwehrleute endgültig abgerückt. Mittlerweile sei das Gebäude durch einen Zaun gesichert. „Es ist einsturzgefährdet“, so Schnepf. Das liege einerseits an den Brandschäden an dem in Holzständerbauweise errichteten Haus und andererseits an den extremen Wassermassen, die bei den Löscharbeiten zum Einsatz gekommen seien.

Rauchmelder retten Leben

Dieser Brand sei für die Böblinger Feuerwehr der bisher größte Einsatz dieser Art in diesem Jahr gewesen, sagt Schnepf. „Das war das Highlight.“ Generell sei die Zahl der Alarmierungen jedoch stark gestiegen. Mit dem Feuer auf der Hulb habe die Böblinger Feuerwehr am Sonntag die Zahl von 663 Einsätzen überschritten – so viele seien es im gesamten Jahr 2017 gewesen. „Wir kalkulieren, dass wir in diesem Jahr bei 800 bis 900 Einsätzen rauskommen“, so Schnepf. „Das ist schon enorm.“ Deshalb stehe derzeit die Aufstockung des hauptamtlichen Feuerwehrpersonals in Böblingen im Raum. Aktuell belaufe sich die Zahl auf 18, kurzfristig seien acht zusätzliche Stellen angedacht. Auch ehrenamtliche Mitarbeiter würden händeringend gesucht, allerdings seien sie schwer zu rekrutieren.

Einen Grund für den starken Anstieg der Einsatzzahlen sieht Schnepf in der verbesserten Ausstattung vieler Gebäude mit Brandmeldeanlagen. Zwar würden diese aufgrund von technischen Defekten auch immer wieder Fehlalarme auslösen und so die Feuerwehr unnötigerweise ausrücken lassen. Allerdings seien durch schrillende Rauchmelder auch schon viele Brände in einem Anfangsstadium erkannt und letztlich verhindert worden. „Im Jahr 2017 haben wir 30 Menschen gerettet, die ihr Leben einem Rauchmelder verdanken.“