Feuchttücher, Wattestäbchen, Essensreste oder Kondome landen immer wieder in der Toilette – und sorgen dann für Probleme. Was darf man ins Klo werfen – und was auf keinen Fall? Mehr in der Bildergalerie. Foto: dpa/Philipp Brandstädter

Immer wieder landen Dinge im Klo, die da nicht reingehören – und bringen die Abwasserreinigung in große Nöte. Die Kanalarbeiter in Stuttgart haben in diesem Jahr deutlich mehr zu tun als im letzten. Doch viele wissen gar nicht, was in die Toilette kann – und was auf keinen Fall.

Stuttgart - Wattestäbchen, die schlecht gewordene Sahne oder Reste des Eintopfs vom Wochenende – immer wieder landen diese Dinge in den Toiletten. Gerade bei flüssigen Speiseresten sind viele Menschen sich unsicher, was in den Abfluss darf und was nicht.

Doch das ist ein Problem: Die Müllmengen in den Abwasserkanälen Deutschlands wachsen, die kommunalen Abwasserentsorger sind alarmiert. „Es ist schon erstaunlich, was alles über die Toilette entsorgt wird und in der Kanalisation landet“, sagt ein Sprecher des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU).

Auch in Stuttgart kennt man dieses Problem seit Jahren, doch besser wird es nicht, im Gegenteil: „Leider bereitet uns die Entsorgung von Abfällen in die Toiletten zunehmend Schwierigkeiten“, sagt Katharina Welsch, Dienststellenleiterin der Klärwerksbetriebe. „Dazu gehören allem voran Wattestäbchen und Feuchttücher.“ Anders als übliches Toilettenpapier sind solche Feuchttücher reißfest, zersetzen sich nicht im Wasser und sorgen so – wie Wattestäbchen auch – für Verstopfungen. Mitunter legen sie sogar die Pumpen des Abwassersystems lahm. Das Entfernen solcher Stoffe ist nur mit erheblichem Aufwand möglich und kann im Einzelfall schnell mehrere Zehntausend Euro pro Pumpe kosten. Kosten, die am Ende alle Verbraucher tragen, heißt es von der Stadt Stuttgart.

Lesen Sie hier: Wenn Feuchttücher die Toilette verstopfen (Plus)

Der Welt-Toilettentag am 19. November sollt darauf aufmerksam machen, dass einem großen Teil der Menschheit der Zugang zu ausreichend hygienischen Sanitäreinrichtungen noch immer fehlt. Nach Daten der Vereinten Nationen leben 4,2 Milliarden Menschen weltweit ohne sichere Sanitärversorgung. Werden menschliche Ausscheidungen nicht hygienisch entsorgt, können darüber Krankheiten übertragen werden. Doch auch hierzulande läuft in den WCs und Abwasserkanälen nicht immer alles rund.

Das richtige Spülen ist wichtig

Neben der Tatsache, dass keine Feststoffe in die Toilette gehören, kommt es auch auf das richtige Spülen an. Denn viele Toiletten haben inzwischen Spartasten. Statt mit 8 spülen sie dann mit rund 4,5 Litern Wasser. Das Spülwasser hilft dabei, den Dreck zum nächsten Pumpwerk zu befördern. Das ist in Ordnung, solange immer mal wieder nachgespült wird, heißt es von den Wasserbetrieben. Das sei auch deshalb wichtig, weil insgesamt immer weniger Wasser benutzt werde, gleichzeitig aber viele Dinge im Klo landeten, die dort nicht hingehören. Unangenehme Folge zu geringen Spülens können demnach Verstopfungen und Fettablagerungen in den Abwasserleitungen sein.

Doch was, wenn über lange Zeit hinweg immer wieder solche Feststoffe und Fette in den Toiletten der Stadt landen? Kommt es in den Kanälen zu größeren Verstopfungen, werden die Klumpen durch einen Saugwagen oder mit dem Rechengut der Kläranlage aus dem Abwasser entnommen. 250 Bereitschaftsstunden waren nach Angaben der Stadt Stuttgart im Jahr 2018 notwendig, um Verstopfungen zu beseitigen. In diesem Jahr sind es schon deutlich mehr: 350 Arbeitsstunden waren schon bis Mitte November nötig, um Störungen in Abwasserpumpwerken und im Kanalnetz zu beseitigen, heißt es von der Stadt.

Was also darf keinesfalls in der Toilette landen? Und was kann ohne schlechtes Gewissen dort hinein? Alle Informationen dazu finden Sie in unserer Bildergalerie.