Der Dealerring hat mit Haschisch und Marihuana offenbar viel Geld verdient. Foto: imago//ichard Wareham (Symbolbild)

Mit der Festnahme mehrere Dealer bei einer Umladeaktion von einem Lastwagen voller Drogen kam die Polizei einem Händlerring auf die Spur. Nun hat sie weitere Beteiligte gefasst.

Stuttgart - Die Stuttgarter Kriminalpolizei hat an einen Erfolg von Ende Oktober anknüpfen können, als sie einem Drogenhändlerring auf die Spur gekommen war, und nun weitere Beteiligte festgenommen. Elf Tatverdächtige im Alter von 23 bis 48 Jahren konnten insgesamt ermittelt werden, von ihnen sitzen neun in Untersuchungshaft.

Die Reihe der Zugriffe hatte am 23. Oktober begonnen. Damals waren fünf Männer erwischt worden, die gerade Marihuana im Verkaufswert von über einer Million Euro von einem Lastwagen auf andere Fahrzeuge verteilen wollten. Die Polizei schlug in Weilimdorf zu. Im Lastwagen waren 153 Kilogramm Marihuana und acht Kilogramm Haschisch.

Die Festnahme in Weilimdorf ist der Ausgangpunkt

Durch diese Festnahme und weitere Ermittlungen kamen die Beamtinnen und Beamten einem 24-jährigen Mann auf die Spur, der am 10. November festgenommen wurde. In seiner Wohnung entdeckten die Ermittelnden sieben Kilogramm Marihuana, 800 Gramm Haschisch und mehrere Zehntausend Euro mutmaßliches Dealergeld. Er kam auch in Untersuchungshaft, wie die in Weilimdorf festgenommenen Männern. Zu den genauen Beziehungen unter den Dealern macht die Stuttgarter Polizei keine Angaben, alle zusammen bezeichnet sie als einen Drogenring, der nun als zerschlagen betrachtet werde.

Die Verdächtigen horten Geld, Schmuck und Goldbarren

Eine Woche später, am 18. November, ging es weiter mit den Festnahmen. Drei Männer zwischen 24 und 42 Jahren sowie eine 23 Jahre alte Frau wurden gefasst – die Frau kam später wieder auf freien Fuß, die Männer in U-Haft. Nach diesem Zugriff durchsuchte die Kripo Wohnungen in Stuttgart und im Rems-Murr-Kreis. Wieder kam Kiloweise Marihuana sowie Haschisch zum Vorschein. Außerdem haben die Ermittelnden bei zwei dieser Tatverdächtigen den Verdacht, dass sie einen professionellen Onlinehandel mit Cannabisprodukten betrieben. Sie sollen auch mehrere Zehntausend Euro, teuren Schmuck und zwei Goldbarren in einem Schließfach aufbewahrt haben. Die Polizei fand dann auch noch einen Drogenbunker, so nennt man in Dealerkreisen Verstecke, mit 42 Kilogramm Marihuana und sieben Kilogramm Haschisch. Ein 30-jähriger Mann soll diesen angelegt haben. Er wird verdächtigt, als Drogenkurier zwischen Deutschland und Spanien unterwegs gewesen zu sein, meldet die Polizei.

Eine Rekordmenge an festgestellten Betäubungsmitteln

Zusammengenommen hat die Polizei bei den drei Einsätzen gegen den Drogenhändlerring 205 Kilogramm Marihuana, 17 Kilogramm Haschisch und etwas Kokain beschlagnahmt. Sie fanden zudem 100 000 Euro, die vermutlich Einnahmen aus Drogengeschäften waren, sowie Wertgegenstände für rund 18 000 Euro, möglicherweise aus den Einnahmen finanziert. In zwei Fahrzeugen hatten die Dealer professionelle Verstecke für Drogen eingebaut.

Mit der Großrazzia mit rund 600 Einsatzkräften in der vergangenen Woche, bei der die Polizei eine Gruppe von Lieferanten für den Stuttgarter Markt hochnahm, habe dieser Drogenring nichts zu tun.