Audi-Chef Rupert Stadler sitzt in Untersuchungshaft Foto: AFP

Die Aufsichtsräte von Audi und Volkswagen haben am Montag noch nicht über einen Interimschef für Audi beraten. Audi-Chef Rupert Stadler war am Montag überraschend verhaftet worden.

Hamburg - Nach der Verhaftung von Audi-Chef Rupert Stadler hat Volkswagen noch nicht über eine Interimslösung entschieden. „Die Aufsichtsräte von Volkswagen AG und Audi AG haben heute noch keine Entscheidung getroffen und prüfen die Sachlage weiterhin“, teilte ein Sprecher am Montagabend nach mehrstündigen Beratungen mit. Gründe für die Hängepartie nannte Volkswagen nicht. Zuvor hatten Insider gesagt, Audi-Vertriebsvorstand Bram Schot solle Stadler vorübergehend ersetzen, solange dieser seine Amtsgeschäfte nicht führen könne.

Der Aufsichtsrat hatte am Montag über Stadlers überraschende Verhaftung in der Dieselaffäre beraten. Im Anschluss sollten die Audi-Kontrolleure über einen Interimschef entscheiden. Die Staatsanwaltschaft München hatte Stadler am Montagmorgen überraschend wegen Verdunklungsgefahr in der Dieselaffäre verhaftet, er sitzt seither in Untersuchungshaft. Die Ermittler hatten bei den Durchsuchungen vor einer Woche nach eigenen Angaben Hinweise gefunden, dass der 55-Jährige möglicherweise auf Beweismittel, andere Beschuldigte oder Zeugen Einfluss nehmen könnte. Der Audi-Chef soll spätestens am Mittwoch vernommen werden.

Dem Manager, der die Marke mit den vier Ringen seit 2007 lenkt, wird auch intern eine schleppende Aufarbeitung des Skandals vorgehalten, obwohl Audi als Keimzelle für den Abgasbetrug gilt, von dem auch VW betroffen ist. Stadler hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen.