Der 49-Jährige kann in Frankfurt am Main festgenommen werden (Symbolbild). Foto: dpa

Ein 49-Jähriger schreibt in sozialen Netzwerken Frauen an, täuscht ihnen eine Liebesbeziehung vor und nutzt sie dann als Drogenkuriere aus. Jetzt ist der Mann festgenommen worden.

Frankfurt am Main - Weil er Frauen Liebesbeziehungen vorgetäuscht und sie als Drogenkuriere eingesetzt haben soll, hat das Bundeskriminalamt (BKA) einen 49-Jährigen in Frankfurt am Main festgenommen. Die Ermittler werfen dem mutmaßlichen Drogenhändler in mindestens neun Fällen vor, mit Kokain in Mengen von jeweils zwei bis vier Kilogramm gehandelt zu haben, wie das BKA und die Staatsanwaltschaft Halle an der Saale am Freitag mitteilten.

Demnach ermittelte das BKA im Auftrag der Haller Staatsanwaltschaft seit März 2014 in Deutschland, Afrika und Südamerika gegen einen Unbekannten. Der Unbekannte habe unter den Namen „Ben Werner“ und „Jonathan Langen“ in sozialen Netzwerken Frauen angeschrieben und vermeintliche Liebesbeziehungen zu ihnen aufgebaut. Er habe ihnen einen Lohn von mehreren tausend Euro versprochen, wenn sie angebliche Designerkleidung aus Südamerika nach Europa oder Afrika transportieren würden.

Einem Opfer droht in Spanien bis zu acht Jahre Haft

In Südamerika sei den Frauen minderwertige Ware gegeben worden, in denen Kokain versteckt war. Teilweise hätten sich in den Kleidungsstücken mehrere Kilogramm der Droge befunden, erklärten die Ermittler. Erst bei ihrer Festnahme hätten die Frauen erfahren, dass sie als Drogenkuriere eingesetzt worden seien.

2015 geriet der 49-Jährige in Verdacht, der zu dieser Zeit in Ghana eine zwölfjährige Haftstrafe wegen Drogenhandels verbüßte. Die Haller Staatsanwaltschaft erwirkte einen internationalen Haftbefehl gegen den Mann. Er soll seine Opfer aus der Haft heraus angeworben haben.

Am 16. Mai 2019 wurde der 49-Jährige nach seiner Strafe aus Ghana abgeschoben und bei seiner Ankunft am Flughafen in Frankfurt am Main festgenommen. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Das BKA warnte vor vermeintlich harmlosen Kurierdiensten. Einem Opfer des 49-Jährigen drohen in Spanien bis zu acht Jahren Haft.