Die Migranten, die von der Sea Watch 3 gerettete wurden, sind in Italien an Land gegangen. Foto: AFP

Die Empörung über die Festnahme der Sea-Watch-Kapitänin schlägt hohe Wellen. Doch das eigentliche Versagen geschieht nicht in Italien, sondern auf europäischer Ebene, meint unsere Italien-Korrespondentin Almut Siefert.

Rom - Die Empörungswelle über die Verhaftung der Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete schlägt meterhoch. Es ist ja auch schön einfach, in ihr eine Heldin zu erkennen, sie in das leicht verständliche Gut-böse-Schema einzuordnen. Ein Schema, das Rackete selbst nicht für sich in Anspruch nimmt: Dass ihr Handeln, die geretteten Migranten ohne Erlaubnis nach Italien zu bringen, Konsequenzen haben würde, war ihr klar – und sie nimmt sie in Kauf. Dafür gehört der 31-Jährigen Respekt gezollt.