Die Premiere des „Haus am See“-Festivals erntete 2022 viel Lob. Foto: privat

Das Techno-Festival Haus am See in Benningen findet am 20. Mai zum zweiten Mal statt. Wie wuppt der kleine Angelverein ein so großes Event?

Einfach mal ein Techno-Festival auf die Beine stellen. René Vogel und seine Mitstreiter haben es im vergangenen Jahr einfach gewagt – und ihr Mut wurde belohnt. Das erste „Haus am See“-Festival war ein voller Erfolg. Zwölf Stunden lang gab es Techno und House auf die Ohren, knapp 1000 Menschen haben mitgefeiert, am Ende waren alle rundum happy. Klar, dass so etwas wiederholt wird: Am Samstag, 20. Mai, geht es also in die zweite Runde.

Das Line-Up kann sich sehen lassen

Zwölf Stunden lang wird es dann wieder am Haus am See des Fischereivereins Benningen Techno und House zu hören geben. Das Line-Up kann sich wieder sehen lassen. Insgesamt zehn DJs haben die Macher des Festivals ins Boot geholt. Darunter sind Newcomer, aber auch solche Hausnummern wie Beyond Us, die im Kowalski in Stuttgart wie auch deutschlandweit aufgelegt haben.

Und darunter ist auch Marika Rossa, eine ukrainische Techno-DJ und -Produzentin, die bereits auf den allergrößten Festivals weltweit aufgelegt hat – und nun auch nach Benningen kommt. „Dass so jemand zu einem kleinem Festival wie unserem kommt, ist schon relativ ungewöhnlich“, sagt René Vogel nicht ohne Stolz.

Im Zwei-Stunden-Takt wechseln sich die DJs auf der Bühne am Haus am See ab – los geht es um schon um 12 Uhr mit Mirin, es folgt Trendhouse und Beyond Us, La Salinas HCK und zuletzt Marika Rossa. Auf der neuen, kleinen Waldbühne in der Nähe legen unterdessen Thorben, Philip Bogdan, Chris Sonaxx und Doe auf. „Da ist sicher für jeden was dabei“, findet René Vogel.

Bis zu 1700 Gäste werden erwartet

Die Macher des Festivals haben nach dem Erfolg vom Vorjahr noch etwas aufgestockt und planen am 20. Mai mit 1600 bis 1700 Gästen rund um das Haus am See. „Das können wir bewältigen“, sind sich die Organisatoren vom Fischereiverein sicher. Zumal sich für die Neuauflage auch noch weitere Helfer von anderen örtlichen Vereinen angemeldet haben. René Vogel hierzu: „Respekt an die Benninger – hier hilft man sich einfach gegenseitig.“

Das Festival als solches ist ein ziemlich großes Ding für einen so kleinen Ort wie Benningen – aber alle ziehen an einem Strang. Unterstützung gibt’s außerdem auch von der Verwaltung und vom Bauhof. „Es ist beeindruckend, was man als kleines Dorf alles stemmen kann“, sagt René Vogel. Und nach dem vielen Lob im vergangenen Jahr für den reibungslosen Ablauf, „wollen wir auch dieses Jahr alles so wieder umsetzen“. Heißt: Die Musik wird um Punkt Mitternacht ausgeschaltet, noch in der Nacht und am nächsten Morgen kontrolliert das Orga-Team in Richtung Bahnhof die Straßen auf den Müll so mancher Gäste, der vielleicht auf dem Nachhauseweg doch noch liegen geblieben ist.

Die Besucher sollen möglichst mit der S-Bahn anreisen

Um ein Parkchaos zu vermeiden, werden die Besucher vorab gebeten, möglichst mit der S-Bahn anzureisen, vom Benninger Bahnhof sind es zu Fuß gerade mal 15 bis 20 Minuten zum Haus am See. Parken, wenn doch nötig, können Besucher an der Sporthalle in der Au. Tickets für das Festival gibt es über Eventim, etwa die Hälft aller Karten ist aber bereits verkauft.

Doch wie kam es eigentlich zu dem Techno-Festival? „Die klassischen Fischerfeste haben sich einfach nicht mehr gerechnet“, sagt René Vogel. Die Leute strömten nicht mehr in Massen, letztlich habe es sich schlicht nicht mehr gerechnet. Also musste etwas Neues her. Und warum nicht auf das Pferd setzen, das man selbst mag? Einige im Verein sind sehr Techno- und House-affin, kennen DJs aus der Umgebung. So entstand die Idee mit dem Festival. Das Gelände nahe des Neckars zwischen Benningen und Freiberg ist perfekt, vor dem Haus des Fischereivereins bieten ein Parkplatz und eine große Wiese genügend Platz zum Feiern.