Szene aus Bernhard Langs „Cheap Opera #1“ mit dem Synthesizertrio Lange/Berweck/Lorenz Foto: Martin Sigmund

Im Stuttgarter Theaterhaus bietet das Eclat-Festival eine bunte Mischung von Konzerten, Klangexperimenten, Musiktheater und Performances. Dabei werden Musiker zu Darstellern und zu politischen Botschaftern.

Stuttgart - Bühnenkunst, die zeigt, was nicht auf der Bühne ist; Akteure, die spielen und sagen, was sich nicht spielen und vor allem nicht sagen lässt: Kann das gehen? Ja, es kann. In Kooperation mit dem Eclat-Festival hat am Freitagabend das Theater Rampe eine Performance des finnischen Schauspielertrios Oblivia gezeigt, die genau das nicht bietet, was Performances sonst bieten: ein mit intensiver Körperlichkeit aufgeladenes lebendiges Bild der Gegenwart. Stattdessen versucht sich „Verdrängen Verdrängen Verdrängen“ an der Umschreibung von Träumen, Ängsten und Erinnerungen, und es ist virtuos, wie das Darstellertrio dies in kleine Sprechpassagen, vor allem aber in Gesten und Bewegungen, in Szenen des Aufeinanderzu- und des Voneinanderweg-Bewegens fasst. Dabei erklingt auch Fake-Pop, Fake-Volksmusik, rau, a cappella. Und die Komponistin Yiran Zhao, die das Stück spürbar gemeinsam mit Oblivia erarbeitet hat, füllt die Leerräume des Ungesagten und Un(be)greifbaren mit vorproduzierten wie mit live eingespielten elektronischen Klängen – da gehen Klangfarben von Gesungenem und Eingespieltem ineinander über, Rhythmen und Aktionen werden gespiegelt. Eine sehr eigenartige, sehr feine Performance, deren Stärke in ihrer Uneindeutigkeit liegt.