Die VfB-Spieler Matthias Zimmermann (links) und Ron-Robert Zieler an Montagabend beim Fest des VfB-Freundeskreises zum Saisonfinale im Jazzclub Bix. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Für das Treffen der Nationalspieler Özil und Gündogan mit dem türkischen Staatschef hat VfB-Torwart Ron-Robert Zieler kein Verständnis. Seine Meinung dazu äußerte er beim Fest zum Saisonfinale im Jazzclub Bix deutlich.

Stuttgart - Was für ein Finale! Nicht nur mit einem 4:1- Hammersieg über Bayern München hat der VfB Stuttgart etwas ganz Besonderes vollbracht und für viel Freude gesorgt. Zum Saisonabschluss gab’s in den vergangenen Tagen noch weitere Gründe zum Gratulieren: Nach Mario Gomez ist in der Nacht zum Montag auch noch VfB-Kapitän Christian Gentner Papa geworden. Die „Fruchtbarkeit“ seiner Mannschaft wollte Trainer Tayfun Korkut „lieber nicht kommentieren“.

Die beiden fehlten am Montagabend bei der Feier im Jazzclub Bix, alle anderen Spieler aber waren da – samt Präsidium, Trainer und Sponsoren. Der Freundeskreis des VfB hatte unter dem Motto „Meet the Team“ zum Essen und zum Konzert der Formation Band in the Bix eingeladen. VfB-Präsident Wolfgang Dietrich ist einer der 20 Gesellschafter des Jazzclubs wie auch Jürgen Schlensog, der Vorsitzende des Freundeskreises, der Veranstalter der Jazzopen.

Kein Verständnis für Treffen mit dem türkischen Staatschef

Ein Thema beim Fest war das Trikotgeschenk der Nationalspieler Mesut Özil und İlkay Gündoğan in London an den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdoğan, das für großen Wirbel gesorgt hat. Besonders deutlich wurde VfB-Torwart Ron-Robert Zieler. „So ein Treffen geht gar nicht“, sagte der 29-Jährige, „der türkische Staatschef ist ein Despot.“ Nicht besonders schlau sei das Treffen gewesen, findet sein Kollege Matthias Zimmermann, aber politisch hätten die beiden es bestimmt nicht gesehen und wohl auch nicht geahnt, was sie damit auslösen.

Das Fest im Bix zum Ende einer ganz besonderen Bundesliga-Saison war für den VfB freilich nicht das einzige. In der Nacht zum Sonntag hat die Mannschaft im Perkins Park gefeiert. Die Letzten, erzählt man sich, sind morgens um halb fünf nach Hause gegangen. Namen werden freilich nicht verraten.

Ein Magnum-Flasche Ginstr für den FC Bayern

Das letzte Spiel gegen Bayern, sagt VfB-Präsident Wolfgang Dietrich, „weckt Erwartungen“. Damit müsse man nun in der neuen Saison umgehen. Aber der Sieg sorge auch „für Schwung“, glaubt er. In München hatte er Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge zur Meisterschaft eine Viereinhalb-Liter-Flasche Ginstr geschenkt, eine Sonderanfertigung der Stuttgarter Gin-Produzenten, die in diesem Jahr von einer weltweiten Jury mit Gold prämiert worden sind. „Ich hab’ die große Flasche vor dem Spiel überreicht“, erzählte Dietrich. Da habe er noch nicht gewusst, dass die Kollegen Trost bräuchten. Bisher gab es keine Ginstr-Flasche in dieser Größe. Zu den Fans der Stuttgarter Erfolgsmarke zählt der Spieler Daniel Ginczek. Prompt gibt es Kollegen, die seinen Namen ein bisschen anders aussprechen: GIN-czek.

Der Freundeskreis des VfB sieht sich als „Brückenbauer zwischen Unternehmen aus der Metropolregion und dem VfB Stuttgart“. Als feste Größe der VfB-Familie wollen die 75 Mitglieder, wie der Vorsitzende Jürgen Schlensog sagt, „etwas bewegen“, Ratgeber nach innen und Geldbeschaffer von außen sein.