Bläser der Posaunenchöre umrahmen den Gottesdienst im Hauptbahnhof. Foto: /M. Kuhn

Die Evangelische Gesellschaft hat eine Tradition wieder aufleben lassen: An Heiligabend feierten Geflüchtete, Wohnsitzlose, Reisende und Passanten ein internationales Christfest im Hauptbahnhof. Mitglieder der Posaunenchöre spielten Weihnachtslieder.

Posaunentöne hallten an Heiligabend durch die Klettpassage. Sie lockten Passanten in die Vorhalle des Hauptbahnhof. Die Evangelische Gesellschaft (Eva) hat den Brauch der Internationalen Christfeier wieder aufgenommen und drei Dutzend Mitglieder der Posaunenchöre aus der Region folgten der Einladung. „Wer will, kommt. Ohne vorab zu proben, bringen wir die musikalische Weihnachtsbotschaft“, sagt Dirigent Martin Nußbaum aus Cannstatt. „Wie vor mehr als 2000 Jahren in Bethlehem kommen im Hauptbahnhof auch Reisende und Geflüchtete an. Insofern würde heute Jesus eventuell an einem Ort wie dem Bahnhof geboren“, zog Eva-Pfarrerin Stephanie Hecke Parallelen zur biblischen Weihnachtsgeschichte. Diese wurde von Geflüchteten in englischer, ukrainischer, arabischer und deutscher Sprache verlesen und spätestens beim gemeinsam gesungenen „Joy to the world“, „Stille Nacht“ und „O Du fröhliche“ kam bei der Gemeinschaft aus Geflüchteten, Alleinlebenden, Reisenden und Besuchern, für die dieser Gottesdienst zur Heiligabend-Tradition gehört, das warme Gefühl der von Hecke zitierten „wahren Weihnacht“ auf.