Das Publikum verfolgt die verschiedenen Auftritte auf der Bühne. Foto: Patricia Sigerist

Die Besucher der Fiesta wurden am Wochenende weitgehend vom Regen verschont. Das Fest der Begegnung vor der Schwabenlandhalle war vom Brauchtum aus aller Welt geprägt.

Fellbach - Es ist nicht so, dass bei der Fiesta international am Wochenende über Fellbach nur die Sonne gelacht hätte. Am Samstag öffnete der Himmel durchaus auch seine Schleusen, zumindest zeitweise bestimmten auf dem Platz vor der Schwabenlandhalle die Regenschirme das Bild. Doch im Vergleich zu den ins Wasser gefallenen Veranstaltungen vor zwei Wochen bei Rems-Total kam die 41. Auflage der beliebten Schlemmermeile noch einigermaßen glimpflich davon.

„Wir führen schon die ganze Woche Sonnentänze im Amt auf“, hatte Christine Hug, Leiterin der Stabsstelle für Senioren und Integration bei der Stadt Fellbach, mit Blick auf den Wetterbericht bereits im Vorfeld der Fiesta mit einem Augenzwinkern berichtet. Schließlich handelt es sich beim Stelldichein der Fellbacher Folklore-gruppen traditionell um eine Freiluftveranstaltung – ein Umzug unters schützende Dach ist in der Planung nicht vorgesehen.

Statt Regen gibt es Küche, Kultur und Brauchtum aus aller Welt

Statt Regen gab es Küche, Kultur und Brauchtum aus aller Welt, eingebettet in ein vielseitiges und abwechslungsreiches Programm luden die eingewanderten Fellbacher ihre deutschen Nachbarn zu einem Fest der Begegnung ein. Dass die Spanier mit ihrer Paella vor der Schwabenlandhalle fehlten, tat dem kulinarisch reichhaltigen Angebot keinen Abbruch. Cevapcici und Piroggen, Souvlaki und Calamares, Döner Kebap und Tiramisu konnten probiert werden. „Es gibt Spezialitäten aus 13 Ländern – und weil noch nicht mal ein Flugticket notwendig ist, auch noch zu einem außerordentlich günstig Preis“ hatte Fellbachs Erster Beigeordneter Günter Geyer, im Rathaus nicht zuletzt für die Finanzbereich zuständig, bei der Eröffnung der Fiesta international am Freitagabend betont.

Der Erste Bürgermeister feiert auch mit

Während sich wenige Schritte weiter beim Rathaus bereits um diese Zeit die Demonstranten versammelten, um gegen eine rechtsgerichtete Kundgebung zu protestieren, wies Geyer auf die positiven Aspekte der Veranstaltung hin. Die Fiesta biete den Fellbachern die Möglichkeit, ungezwungen miteinander ins Gespräch zu kommen, Neues kennenzulernen und Freundschaften zu schließen. „Was im Sommer 1976 begann, hat inzwischen einen festen Platz im Terminkalender. Die Fiesta ist ein wichtiges Zeichen für das gute und friedliche Zusammenleben in unserer Stadt“, stellte Günter Geyer fest – und freute sich mit den Italienern, die kurz zuvor den Verkehr mit einem Autokorso zum Stuttgarter Platz lahmgelegt hatten. Mit einem Last-Minute-Tor hatte Éder sein Team in Toulouse ins Achtelfinale der Fußball-EM katapultiert – kein Wunder also, dass die Azzurri in Feierlaune waren.