Das umstrittene Atomkraftwerk in Fessenheim (Archivbild) Foto: dpa

Betreiber und Behörden haben am Dienstag mit einer Übung rund um das Atomkraftwerk Fessenheim die Reaktion auf einen nuklearen Notfall geprobt. Das teilte der Stromkonzern EDF auf Twitter mit.

Fessenheim - Mit einer Übung rund um das Atomkraftwerk Fessenheim im Elsass haben Betreiber und Behörden die Reaktion auf einen nuklearen Notfall geprobt. 140 Mitarbeiter des französischen Kernkraftwerks an der Grenze zu Baden-Württemberg testeten am Dienstag das Warnsystem und setzten einen internen Notfallplan um, wie der Stromkonzern EDF auf Twitter mitteilte. Kinder in sechs Schulen der Region mussten nach Angaben der Straßburger Schulbehörde zeitweise in den Gebäuden bleiben.

Auf deutscher Seite beteiligte sich das Regierungspräsidium Freiburg an der Übung, dabei stand der grenzüberschreitende Austausch von Informationen im Vordergrund. Das Szenario der Übung war den Teilnehmern vorab nicht bekannt. Laut einem Sprecher des Regierungspräsidiums wurde am Morgen zunächst ein fiktives Leck in einem Teil der Reaktoranlage gemeldet.

Das älteste laufende Atomkraftwerk Frankreichs gilt Kritikern als Sicherheitsrisiko. Frankreich hat zugesagt, die Anlage zu schließen, der Termin ist aber noch unklar: Zuletzt war bekanntgeworden, dass die Abschaltung sich um mehrere Monate bis zum Sommer 2019 verzögern könnte. Die Vorsitzende des Umweltausschusses des Bundestags, Sylvia Kotting-Uhl, bezeichnete es als absurd, dass in Fessenheim immer noch der Ernstfall geprobt werden müsse: „Das AKW sollte und müsste längst vom Netz sein“, teilte die Grünen-Politikerin mit.