Nicht mehr nur auf der Straße – bald soll das Angebot von Flixbus auch für den Schienenverkehr gelten. Foto:  

Die Bahn hat einen neuen Konkurrenten: Bereits ab dem 24. März soll der erste Flixtrain des Busunternehmens Flixbus in Linienbetrieb gehen. Auch Stuttgart soll Teil des neuen Netzes werden.

München - Flixbus macht der Deutschen Bahn mit einem neuen Fernzug-Angebot auf der Schiene Konkurrenz. Ab dem 24. März solle der erste Flixtrain auf der Strecke Hamburg-Essen-Düsseldorf-Köln in den Linienbetrieb gehen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Tickets für die Strecke gibt es nach Angaben von Flixbus ab einem Preis von knapp zehn Euro. Ab Mitte April folgen demnach weitere Züge von Stuttgart über Frankfurt und Hannover nach Berlin.

Insgesamt sollen 28 Ziele in fünf Bundesländern mit den grünen Fernzügen angebunden werden. Der erste Flixtrain werde gemeinsam mit dem Nürnberger Unternehmen BTE (BahnTouristikExpress) betrieben, erklärte Flixbus. Die Premierenfahrt von Hamburg nach Köln ist für den 23. März geplant. Danach soll der Zug auf der Strecke täglich außer mittwochs pendeln. „Von Düsseldorf, Essen oder Köln ist man per Flixtrain ohne Umstieg genauso schnell in Hamburg wie mit dem ICE“, erklärte Unternehmenschef André Schwämmlein. „Wir stehen für bezahlbares Reisen und eine ökologische Alternative zum Auto“.

Flixbus im Fernbusgeschäft dominant

Zum Start gebe es Fahrkarten ab 9,99 Euro. Partner seien das tschechische Bahnunternehmen Leoexpress und der Nürnberger Zugspezialist BahnTouristikExpress. Bis auf Weiteres will Flixtrain sich allerdings auf Deutschland konzentrieren. „Grenzüberschreitender Verkehr ist wegen der unterschiedlichen Systeme kompliziert. Da setzen wir auf den Bus.“

Der Regelbetrieb auf der Strecke Berlin-Stuttgart hatte sich abgezeichnet, denn Flixbus stimmte sein Busangebot nach und nach stärker auf den Zug ab. Auf der Strecke hat Flixbus nach eigenen Angaben seit August mehr als 150 000 Zugtickets verkauft. Zum Vergleich: Die Bahn verkauft innerhalb eines halben Jahres etwa 70 Millionen Fahrkarten für ihre Intercity- und ICE-Züge.

„Unser Ziel sind eine halbe Million Passagiere in diesem Jahr“, sagte Schwämmlein der „Wirtschaftswoche“. „Wir fahren bis Sommer drei Züge. Unsere ersten Angebote sollten eigentlich keine Panik im Bahntower auslösen.“

Flixbus will die Fernzüge stufenweise in sein Fernbus-Angebot integrieren. Über den Umstieg an Fernbushalten entlang der Trasse entstünden „zahlreiche neue Reiseoptionen“, erklärte das Unternehmen. Flixbus war 2013 nach der Liberalisierung des Fernbusmarkts gestartet. Das Unternehmen fusionierte Anfang 2015 mit MeinFernbus und dominiert seitdem das Geschäft in Deutschland.